Altenmarkt

Haushalts-Löschkübel: Feuerwehr geht innovative Wege bei der Mitgliederwerbung


Löschfahrzeug statt Kübelkette - Die FFW Altenmarkt brauch neue neue Mitglieder.

Löschfahrzeug statt Kübelkette - Die FFW Altenmarkt brauch neue neue Mitglieder.

Von Katharina Binder

Ein feuerroter Eimer vor der Haustür hat heute Morgen die Bürger der Stadtteile Altenmarkt, Michelsdorf und Haidhäuser überrascht. "Haushalts-Löschkübel" stand darauf geschrieben. Darin zu finden war ein rot umrandetes DIN A4-Blatt mit vier Hinweisen zum "Verhalten im Brandfall". Der Hintergrund: Die Freiwillige Feuerwehr von Altenmarkt war unterwegs, um neue Mitglieder zu werben. Auf der Rückseite des Flyers befand sich deshalb auch die Einladung zu einem Infotag am Sonntag, 8. November, ab 16 Uhr am Gerätehaus Altenmarkt.

An diesem Tag will die Wehr Wärmebildkamera, Fahrzeuge und Ausrüstung präsentieren. Auch sollen die Besucher Übungen mit dem Feuerlöscher und dem mobilen "Fire Trainer" miterleben - zum Beispiel eine Fettbrandexplosion.

Bei einem Pressegespräch am Mittwochabend haben Vorsitzender Walter Fischer, Kommandant Markus Fischer und dessen Stellvertreter Johannes Frey von der FFW Altenmarkt die Aktion vorgestellt. Die Idee hatte Frey bei einer Wehr in Niedersachsen aufgeschnappt. Kommandant Markus Fischer sei sofort Feuer und Flamme gewesen und so hätten die Vorbereitungen begonnen. 575 Haushalts-Löschkübel seien angeschafft und mit dem Aufkleber versehen worden. Um die 1 500 Euro investierte die Wehr. Allerdings soll die Aktion nach Unterstützung durch Bürgermeisterin Karin Bucher und weiteren Spenden "auf null hinauslaufen".

In Altenmarkt kann das Feuerwehrauto beim Alarm durchaus voll besetzt werden, aber die Ortsgruppe Michelsdorf, die immer gleichzeitig alarmiert wird, hat Schwierigkeiten. Ziel ist es nun, neue Mitglieder zu finden, die bereits sind, sich aktiv zu beteiligen.

"Verhalten im Brandfall - Ruhe bewahren": Das steht ganz oben auf Seite 1 des Flyers, der im Kübel mitgeliefert wurde. Danach folgen vier - nur zum Teil ernst gemeinte - Punkte. Zum Beispiel die Anweisung: "Hoffen, dass die Feuerwehr kommt!" Das solle auf ein Problem der Feuerwehren hinweisen: schwindende Mitgliederzahlen. Dies führen die Verantwortlichen auf Änderungen in der Arbeitswelt, im Freizeitverhalten und auf den demografischen Wandel zurück.

In weiten Teilen Deutschlands gewährleisten Freiwilligen Feuerwehren den Brandschutz. "Damit auch zukünftig immer ausreichend viele Einsatzkräfte zur Verfügung stehen, braucht unsere Feuerwehr neue aktive Mitglieder", sagen die Verantwortlichen der FFW Altenmarkt. Zurzeit sind von den 250 Mitgliedern etwa 60 aktiv, rund 20 Kräfte fahren Einsätze.

Und die Mitglieder - aktive wie passive - werden weniger. Vor allem tagsüber stehen sehr wenige Einsatzkräfte zur Verfügung. Besonders drastisch zeige sich das in Michelsdorf. Das dort stationierte Einsatzfahrzeug sei bei der Hälfte der Einsätze in den vergangenen zwei Jahren nicht dabei gewesen - und wenn, dann nur mit einem oder zwei Aktiven besetzt.

Ausgestattet ist die Wehr im Gerätehaus Altenmarkt mit einem Löschgruppenfahrzeug (LF 10/6) und im Gerätehaus Michelsdorf mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF). Im Durchschnitt leistet die Wehr im Jahr 25 bis 45 Einsätze - die zweitmeisten nach der FFW Cham. Sie deckt das komplette Spektrum der Einsätze ab: Unfälle, Brände, technische Hilfeleistungen und Fehlalarme. Einsatzschwerpunkte sind die Bundesstraße B 85, das Industriegebiet Altenmarkt/Michelsdorf sowie die Stadt Cham mit ihren Dörfern.

Die Löschanweisungen
• 1. Brand melden, 112 - Rufen Sie die Feuerwehr an!
• 2. Circa zehn Minuten abwarten - Hoffen, dass die Feuerwehr kommt!
• 3. Keine Feuerwehr vor Ort - Haushalts-Löschkübel mit Wasser befüllen!
• 4. Wenn Feuer zu groß - Nachbarn informieren, Kübelkette bilden!
• Sollten Ihnen diese Anweisungen merkwürdig vorkommen, bitte Rückseite lesen!

Info
Im Rahmen der Löschkübel-Aktion führt die Feuerwehr am Sonntag, 8. November, ab 16 Uhr beim Altenmarkter Gerätehaus einen Info-Nachmittag durch. Die Zukunft der Feuerwehr ist die Jugend. Schon mit zwölf Jahren können Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr beitreten. Hier lernen sie wichtige Grundlagen für den späteren Feuerwehrdienst. Weitergehende Infos gibt es auf der Homepage unter www.freiwillige-feuerwehr-altenmakt.de sowie auf der Facebook-Seite.

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Vorbereitung auf die Verteilaktion: 2. Kommandant Johannes Frey, Gerätewart Thomas Eiser, die Feuerwehrmänner Christoph Fischer und Michael Rosenhammer, Kommandant Markus Fischer und Vorsitzender Walter Fischer.

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Ein Einsatzschwerpunkt für die Altenmarkter Wehr: die B 85.

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Löschfahrzeug statt Kübelkette - Die FFW Altenmarkt brauch neue neue Mitglieder.