Bahn-Chaos, Flugausfälle, Unfälle
Ostbayern eingeschneit: Zahlreiche Gebiete gesperrt
4. Februar 2019, 10:20 Uhr aktualisiert am 3. Februar 2019, 10:16 Uhr
Nach einer kleinen Pause ist der Winter im Süden und Osten Bayerns wieder da. Schneebruchgefahr, Unfälle, Strom-Ausfälle, Streichung von Flügen - das waren die Konsequenzen. Noch am Montagmorgen kam es zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen, waren Straßen in Ostbayern gesperrt.
Mehr zu den Einsätzen in Ostbayern lesen Sie auch hier: Verschüttete Kühe, verirrte Hamburger
Viele Einsätze wegen Schneebruchs für Landshuter Feuerwehr
Sowohl in der Nacht zum Montag als auch den ganzen Tag über mussten die Feuerwehren in der Stadt und im Landkreis Landshut immer wieder wegen Schneebruch ausrücken. Bis zum Nachmittag zählten sie rund 50 Einsätze im Stadtgebiet, und um die 100 im Landkreis. Besonders betroffen waren laut der Landshuter Feuerwehr der Landshuter Südosten von Achdorf über Hofberg/Moniberg bis Schönbrunn/Frauenberg. In einem Fall musste das THW mit schwerem Gerät dabei helfen, einen Baum, der auf ein Haus gestürzt war, zu beseitigen.
Straßensperren im Kreis Straubing-Bogen
Im Landkreis Straubing-Bogen waren von Sonntag bis Montagmittag die Kreisstraßen SR17 Sondergai - Hankofen in der Gemeinde Leiblfing und die SR65 Haidersberg - Hainsbach jeweils in beide Richtungen wegen Schneebruchs gesperrt. Beide Sperren konnten allerdings am Montag gegen 13 Uhr wieder aufgehoben werden. Seit Montagnachmittag gegen 16.45 Uhr ist auch die Kreisstraße SR 55 zwischen Neuhofen und Hofkirchen (Gemeinde Laberweinting) wieder befahrbar.
Auf der Staatsstraße 2139 von Bogen Richtung Viechtach herrscht weiter Schneekettenpflicht.
Straßensperren in Stadt und Landkreis Landshut
In Landshut ist die Neue Bergstraße derzeit wegen Schneebruch zwischen der Abzweigung Veldener Straße und der Tankstelle am Hofberg komplett gesperrt. Ebenso gesperrt ist aktuell die Veichtedergasse.
Im Landkreis Landshut sind nach derzeitigem Stand wegen Schneebruchs rund 40 Kreisstraßen gesperrt. Über die Dauer wird jeweils vor Ort nach Sicherheitsaspekten entschieden. Betroffen davon waren die Wildbachstraße zwischen Schloss Schönbrunn und Adlkofen, die LA14 zwischen Gretlmühle und Wolfsbach, die Zufahrt nach Frauenberg, die Alte Bergstraße, das Metzental, die Schönbrunner Straße sowie die B299 und Teile der Hagrainer Straße sowie des Vogelherds. Im Laufe des Tages konnten die B299, die Hagrainer Straße und der Vogelherd wieder freigegeben werden. Alle übrigen Straßen sind und bleiben bis mindestens Dienstagvormittag gesperrt. Dann wird durch die Behörden das weitere Vorgehen entschieden. Dazu war auch das THW Landshut an mehreren Einsatzstellen mit schwerem Gerät unterstützend tätig. Die Polizei unterstützte die Arbeit der Rettungskräfte mit mehreren Streifen.
Bis zum Morgen lief auf der B388 in Richtung Eggenfelden zwischen Degernbach und Brombach eine Bergungsaktion. Der Verkehr konnte zeitweise nur einspurig an der Unfallstelle vorbeigeleitet werden. Es bestehe die Gefahr von Schneebruch, Straßen könnten vereinzelt gesperrt werden müssen.
Straßensperren im Landkreis Cham
Wegen umgestürzter Bäume mussten einige Straßen im Landkreis Cham für den Verkehr gesperrt werden. Die Einsatzkräfte von Straßenmeistereien, Bauhöfen, Feuerwehr und Kommunen sowie auch Private arbeiten mit Hochdruck daran, die Befahrbarkeit der gesperrten Straßen wieder herzustellen. Bis auf Weiteres gesperrt sind die Staatstraßen St 2154 Lam - Lohberghütte und St 2147 Roding - Oberprombach sowie die Kreisstraßen
- CHA 10, Bärndorf - Blaibach
- CHA 11, Stegmühle - Neuhaus
- CHA 28, Dieberg - Landkreisgrenze
- SAD CHA 31, Fronauer Kreuz - Neubäu a.See
- CHA 40, Waldmünchen - Althütte
- CHA 48, Weißen Regen - Landkreisgrenze
- REG CHA 49, Ramsried - Liebenstein
- CHA 49, Blaibach - Bad Kötzting
Seit dem späten Montagnachmittag konnten einige der gesperrten Staats- und Kreisstraßen wieder freigegeben werden. Gesperrt bleibt lediglich die Kreisstraße CHA 28 zwischen Dieberg und Landkreisgrenze Schwandorf.
Feuerwehr buckelte im Akkord - Straßensperren im Kreis Kelheim
Auch für die Freiwillige Feuerwehr Langquaid hatte es der Sonntag in sich. Insgesamt 15 Stunden buckelten die Floriansjünger gegen die Schneemassen - und das alles ehrenamtlich. Los ging's gegen 9.30 Uhr. In den Waldstücken im Landkreis Kelheim kam es immer wieder zu Schneebruch. Massive Bäume kippten durch die Schneelast um wie dünne Streichhölzer. Schwerpunkte der Einsätze waren die Staatsstraße 2144 zwischen Langquaid und Bachl. Und auch auf der Kreisstraße KEH10 zwischen Langquaid und Hausen ging streckenweise nichts mehr. Die Gemeindeverbindungsstraßen Langquaid nach Hellring, Langquaid nach Herrnwahlthann und Niederleierndorf nach Tiefenbach wurden komplett gesperrt. Die beiden Autobahnzubringer-Strecken der Staatsstraße 2144 und der KEH10 mussten während der Einsätze immer wieder kurzzeitig gesperrt werden, um umgestürzte Bäume von der Fahrbahn zu beseitigen. Dabei wurden die Langquaider Floriansjünger von den Freiwilligen Feuerwehren Hausen, Herrnwahlthann, Paring, Helchenbach und Niederleierndorf zeitweise unterstützt. Anders wäre die Situation nicht zu meistern gewesen. Der letzte Einsatz der Feuerwehr Langquaid war gegen 3.30 Uhr nachts beendet. Etwa 40 Feuerwehrler waren circa 15 Stunden im Dauereinsatz.
Am Mittwoch endlich Entwarnung: Auch im Landkreis Kelheim sind wieder alle Kreisstraßen für den Verkehr freigegeben.
Waldgebiete und Friedhöfe gesperrt
In Freising mussten sowohl der Walderlebnis- als auch der Trimm-dich-Pfad ab sofort gesperrt werden. Diese Maßnahme wurde laut Pressesprecherin Christl Steinhart "wegen der erheblichen Schneelast auf den Bäumen und der daraus resultierenden Bruchgefahr" unumgänglich. Gleiches gilt für den Waldfriedhof in Freising, der ebenfalls gesperrt ist. Dort sind bereits einige Bäume unter der Schneelast eingestürzt. "Bei Beerdigungen und Trauerfeiern dürfen ausschließlich die dafür geräumten Wege benutzt werden", warnt Steinhart.
Auch in Landshut waren weitere sicherheitsbedingte Sperren unvermeidbar. Der Hofgarten bleibt voraussichtlich bis zum Dienstag geschlossen, eben so die städtischen Friedhöfe. Ab Dienstag dürfen die Friedhöfe und der Hofgarten wieder betreten werden. Die Stadt Landshut rät jedoch dazu, sich nicht unter Bäumen aufzuhalten, da immer noch erhöhte Schneebruchgefahr herrsche.
Lage aus Sicht der Polizei in Ostbayern
Aufgrund des Schneefalls musste die Polizei in Niederbayern zu zahlreichen witterungsbedingten Einsätzen ausrücken, unter anderem kam es durch umgestürzte Bäume zu Straßensperrungen.
Im Zeitraum von Sonntag bis Montagmorgen kam es zu insgesamt 293 witterungsbedingten Einsätzen, davon 99 Verkehrsunfälle mit Sachschaden und ein Unfall mit zwölf Leicht- und einem Schwerverletzten.
Gegen 17.50 Uhr musste die A93 zwischen den Anschlussstellen Aiglsbach und Mainburg aufgrund eines umgestürzten Baumes gesperrt werden. Die Sperre wurde am frühen Montagmorgen wieder aufgehoben. Aus Sicherheitsgründen wurde die B 301 zwischen Altdürnbuch und Sankt Johann für den Verkehr komplett gesperrt.
Aufgrund der Schneefälle vom Sonntag kann es laut Polizeipräsidium Niederbayern immer noch zu vereinzelten Verkehrsbehinderungen kommen.
Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz führten ebenfalls starke Schneefälle den ganzen Sonntag über und bis zum frühen Montagmorgen zu Verkehrsbehinderungen. Von 7 Uhr Sonntags bis 7 Uhr des folgenden Tags wurden insgesamt 110 Unfälle registriert. Dabei wurden neun Menschen leicht verletzt.
Besondere Probleme bereiteten und bereiten umgestürzte Bäume. So wurden im Berichtszeitraum etwa 260 Bäume gemeldet, welche aufgrund der massiven Schneelast knickten. Die Folge waren auch örtliche, kurzfristige Stromausfälle in den Bereichen Regensburg, Schwandorf und Cham. Der Schwerpunkt der Behinderungen ist in den Landkreisen Cham und Regensburg verortet.
In der Nacht auf Montag hatte sich an der Bahnstrecke Cham - Waldmünchen auf Höhe Beckenhöhle ein besonders schwerer Unfall mit einem Auto. Der Fahrer des Wagens war zwischen Geigant und Moosdorf von der Staatsstraße 2146 abgekommen, die in diesem Bereich parallel zur Bahnstrecke verläuft. Das Auto war auf die Gleise gefallen. Der Fahrer kam per Rettungshubschrauber ins Krankenhaus. In Folge des Unfalls und der Rettungsaktion war die Verbindung Cham - Waldmünchen bis zum Morgen gesperrt.
Mehrere Nebenstrecken bleiben auch am Montag gesperrt. Laut Auskunft des Polizeipräsidiums Oberpfalz waren am Sonntagvormittag etwa zehn kleinere Unfälle mit Sachschaden zu verzeichnen. Bereits Sonntagfrüh gab es einen Unfall im Landkreis Regen: Bei einem Frontalzusammenstoß gab es drei Verletzte.
Schulausfall
Wie am Sonntag bekanntgegeben wurde, fällt die Schule am Montag im Landkreis und in der Stadt Landshut aus. Gleiches gilt für den Landkreis Kelheim und den Landkreis Dingolfing-Landau, für den Landkreis Cham, für Stadt und Landkreis Regensburg sowie für die Schulen in Mallersdorf-Pfaffenberg (Landkreis Straubing-Bogen). Möglicherweise gibt es noch weitere Unterrichtsausfälle. Bitte achten Sie auch auf die Hinweise im Rundfunk.
Die Einsatzlage vom Sonntag im Überblick
Bahnstrecke zwischen Regensburg und Landshut zeitweise gesperrt
Und die Auswirkungen ließen nicht lange auf sich warten. Im Bereich der Waldbahn im Bayerischen Wald führten Weichenstörungen zu Verspätungen. Auf dem Abschnitt der Oberpfalzbahn im Landkreis Cham laufen zwischen Lam und Bad Kötzting seit Vormittag Baumräumarbeiten. Auch hier kam es zu Verspätungen. Beim Alex-Nord gibt es mehrere Streckensperrungen zwischen Prag und Furth im Wald. Der Grund: umgestürzte Bäume. Dies wirkte sich auch auf den Zugverkehr von und nach Deutschland aus. Auf der Strecke zwischen Regensburg und München gab es eine Streckensperrung bei Landshut. Dort ist ein Zug mit einem Baum kollidiert. Beim Umstürzen des Baumes ist ein Oberleitungsschaden entstanden. Die Bahnstrecke ist wegen der Störung zwischen Landshut und Neufahrn in Niederbayern gesperrt. Züge aus Richtung Freising konnten nur noch den Hauptbahnhof Landshut anfahren und endeten dort vorzeitig.
Der spektakulärste Vorfall ereignete sich am Sonntag wohl in Lam (Kreis Cham). Am dortigen Marktplatz brach plötzlich das Dach eines Einfamilienhauses unter der Schneelast ein.
Lesen Sie hierzu: Dach stürzt ein
Schneeverwehungen: Kein Durchkommen auf vielen Straßen!
Im Landkreis Straubing-Bogen bleiben folgende Straßen bis Montag gesperrt: die Kreisstraße Sondergai - Hankofen in der Gemeinde Leiblfing und die Kreisstraße Haidersberg - Hainsbach.
Wie die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Landshut am Sonntagvormittag berichtete, stürzten wegen des schweren Neuschnees bereits mehrere Bäume um, die der Schneelast nicht mehr standhalten konnten. Die Feuerwehr warnt davor, sich in bewaldetes Gebiet zu begeben - hier bestehe Lebensgefahr.
Zu allem Überfluss beseitigten bislang unbekannte Verkehrsteilnehmer im Landkreis Landshut eigenmächtig aufgestellte Straßensperren.
Lesen Sie hierzu: Straßensperren mitten im Schnee-Chaos ignoriert
Alleine im Stadtgebiet Landshut sind bisher über 40 Einsätze wegen umgestürzter Bäume aufgelaufen. Der Stadtteil Frauenberg ist teilweise ohne Strom. Im Landkreis Landshut gab es bisher rund 100 wetterbedingte Einsätze. Im Landkreis sind rund 40 Kreisstraßen gesperrt. Weiter ist in einigen Gebieten durch Bäume auf Stromleitungen der Strom ausgefallen.
Aktuell gibt es wegen der Wetterlage folgende Sperrungen in Landshut, wie die Feuerwehr am frühen Sonntagnachmittag mitteilt:
- LA 14 Auloh - Wolfsbach
- Zufahrt Frauenberg ab Gretlmühle
- Wildbachstraße ab Schloss Schönbrunn bis Adlkofen
- Alte Bergstraße
- Schönbrunner Straße ab Brauhaus
Stundenlang war auch die viel befahrene Bundesstraße B299 am Kasernenberg komplett gesperrt. Erst gegen 15.30 Uhr konnte die Straße wieder freigegeben werden.
Auch die Feuerwehr in Dingolfing hatte alle Hände voll zu tun:
Auf glatten Straßen kamen in der Nacht zum Sonntag mehrere Autofahrer ins Rutschen. Überwiegend blieb es bei Blechschäden. Auf der Bundesstraße 12 im Allgäu überschlug sich ein Auto. Der Fahrer wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Auf der Autobahn 8 ging es am Samstagmorgen für Wintersportler und Ausflügler in Richtung Süden langsam aber ohne große Staus voran. "Jetzt ist geräumt und gesalzen - alle Spuren sind frei", sagte ein Polizeisprecher am Sonntagvormittag. Zuvor waren am Bernauer Berg Lastwagen hängen geblieben und hatten für Probleme gesorgt.
30 Zentimeter Neuschnee im Alpenraum! Dadurch stieg dort die Lawinengefahr massiv an.