Szenen wie aus Hollywood auf der Autobahn A9 von Berlin nach München. Die Hauptprotagonisten: drei Diebe, ein gestohlenes Auto - und natürlich die Polizei. Und ab geht die wilde Fahrt.

Eine automatisierte Kennzeichenerfassung im Bereich Hof hatte am Mittwoch den Stein ins Rollen gebracht. Dort wurde ein Fahndungstreffer nach einem in Merseburg gestohlenen Kia Rio angezeigt. Die Folge? Blaulicht-Gewitter auf der A9. Etliche Polizeiautos nahmen die Verfolgung auf, aus der Luft unterstützte ein Polizeihubschrauber die Einheiten. Das war auch dringend notwendig. Denn der Fahrer dachte des gestohlenen Autos dachte überhaupt nicht daran, einen Gang runterzuschalten. Im Gegenteil: er holte aus der kleinen "Kiste" raus, was ging und bretterte mit Vollkaracho über die Autobahn. Jegliche Anhalteversuche der Polizei scheiterten. Immer wieder gefährdete der Kia Rio andere Autofahrer auf der A9.

An der Anschlussstelle Garching Süd verließ das Fluchtauto die Autobahn. Die Verfolgungsjagd ging weiter kreuz und quer über Landstraßen und Nebenstraßen. Dann der große Knall! Bei Dietersheim im Landkreis Freising rammte der kleine Rio ein Einsatzfahrzeug der Zivilpolizei - volle Breitseite. Das Polizeiauto musste dabei ordentlich Federn lassen. Nicht der einzige Einsatzwagen, dem es bei dieser Verfolgungsjagd so erging. "Im Laufe der Verfolgung wurden drei Dienstfahrzeuge der oberfränkischen Polizei und zwei der oberbayerischen Polizei erheblich beschädigt", berichtet ein Polizeisprecher.

Doch auch für den Kia Rio ging's in Dietersheim nicht mehr weiter. Als der Fahrer mit dem Auto durch einen Acker pflügen wollte, war Endstation. Mitten im Feld quittierte das Fluchtauto den Dienst. Kurz darauf machte es Klick. Bei den drei Insassen des Kia Rio handelte es sich um zwei Männer im Alter von 31 Jahren und eine 20-jährige Frau.

Unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Landshut hat nun die Kripo Erding die weiteren notwendigen Ermittlungen in diesem Fall übernommen. Aktuell werden die Identitäten der drei Festgenommenen überprüft.