DEL-Saison 2018/2019

Club-Verantwortliche tippen den kommenden Meister


Kann der EHC Red Bull München den DEL-Titel auch in der neuen Saison verteidigen?

Kann der EHC Red Bull München den DEL-Titel auch in der neuen Saison verteidigen?

Von dpa/hba

Die Trainer der Deutschen Eishockey Liga rechnen vor dem Saisonstart wieder mit deutlich mehr Konkurrenz für Titelverteidiger München. Straubings Sportlicher Leiter Jason Dunham hat jedoch einen anderen Favoriten.

Wer holt in der anstehenden DEL-Saison den Titel? Während die meisten Club-Verantwortlichen der Deutschen Eishockey-Liga auf Titelverteidiger EHC Red Bull München oder die Adler Mannheim tippen, hat Straubings Sportlicher Leiter Jason Dunham einen anderen Favoriten. Don Jackson vom EHC Red Bull München mag noch so selbstbewusst die erneute Titelverteidigung anpeilen - geht es nach seinen Trainerkollegen, hat die Dominanz des Dauerchampions in der 25. Saison der Deutschen Eishockey Liga ein Ende. Die meisten Coaches rechnen in der am Freitag beginnenden Spielzeit mit einem deutlichen spannenderen Titelrennen als in den vergangenen drei Jahren, als stets der finanzkräftigste Club triumphierte. Kaum ein Trainer äußerte sich in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur so deutlich wie Münchens Meistergarant Jackson: "EHC Red Bull München - weil wir unseren Titel wieder verteidigen und immer gewinnen wollen."

Als größten Herausforderer sehen die DEL-Trainer wieder den siebenmaligen Champion Adler Mannheim, der zuletzt 2015 vor dem Beginn der Münchner Meisterserie den Titel holte und danach meist enttäuschte. "Es gibt sicher einige Mannschaften, die dieses Jahr um den Titel mitreden wollen. Dazu gehören in jedem Fall auch wir", sagte der neue Mannheimer Coach und Adler-Spielerlegende Pavel Gross.

Mannheim: Schritt zu alter Stärke?

In der Rückholaktion des bisherigen Wolfsburg-Coaches sehen viele einen Schritt hin zu alter Stärke. "Ich denke, die Adler Mannheim haben gute Chancen, den Titel zu holen", sagte Bremerhavens Thomas Popiesch. "Sie haben einen großen Umbruch in der Sportlichen Leitung, was zur Folge haben könnte, dass sich alle wieder neu beweisen müssen und sie haben sich auch punktuell sehr gut verstärkt."

DEG-Trainer Harold Kreis - ebenfalls ein ehemaliger Mannheimer Spieler und Coach - sieht ein Kopf-an-Kopf-Rennen: "Für mich kommen da letzten Endes nur zwei Teams wirklich in Frage: Meister München und die Adler Mannheim, wobei ich bei München leichte Vorteile sehe."

Seit 2016 gewann der EHC drei Mal Hauptrunde und Playoffs mehr oder weniger deutlich. Erst in diesem Frühjahr musste sich München dabei durch sieben Finalspiele kämpfen. Mehr Konkurrenz würde auch die DEL-Spitze freuen. "Ich habe nichts gegen München, aber klar ist Abwechslung schön", sagte am Dienstag Geschäftsführer Gernot Tripcke.

Zwar geht der vom Red-Bull-Imperium finanziell großzügig unterstützte Meister der Jahre 2016 bis 2018 nach Meinung der Trainer wieder als Favorit ins Rennen. Doch neben Jackson wollten sich nur vier weitere Kollegen auf den EHC festlegen - deutlich weniger als in der Vergangenheit. Hinzu kommt in Mark Mahon (Kölner Haie) einer von drei Sportchefs, die anstatt ihrer Trainer an der Umfrage teilnahmen. Mahon äußerte sich zudem auch eher vage: "München hat einen Standard in dieser Liga etabliert, den wir alle versuchen zu erreichen."

Straubings Dunham sieht Eisbären als Favorit

Auch bei Krefeld und Straubing beteiligten sich die Sportchefs, bei denen auch die Eisbären Berlin eine Rolle spielen. Krefelds Matthias Roos nannte neben München und Mannheim den Vizechampion der Vorsaison als Favoriten. Straubings Jason Dunham sieht im Hauptstadtclub gar den alleinigen Titelaspiranten, "weil sie letzte Saison nur knapp am Titel vorbeigeschrammt sind und viele gute Neuverpflichtungen getätigt haben, welche dem Kader noch mehr Tiefe verleihen."

Berlins neuer Coach Clément Jodoin wollte sich zusammen mit Iserlohns Rob Daum nicht festlegen. Auch Nürnbergs Kevin Gaudet fiel dies anscheinend schwer. "Egal in welcher Liga - die Favoriten sind immer die vier Teams mit dem größten Etat, also München, Mannheim, Berlin und Köln", sagte der neue Coach der Ice Tigers und nannte seinen Club gar noch selbst: "Für mich sind Mannheim und München die Favoriten, aber auch wir träumen natürlich von der Meisterschaft."