Ex-Keeper im Interview
Hofmann über Bananenflanker, 1860 und den Jahn
12. Juni 2020, 13:00 Uhr aktualisiert am 12. Juni 2020, 13:00 Uhr
Am Samstag findet der nächste Bananenflanker Legendentag statt. In Corona-Zeiten wird dafür allerdings nicht wie üblich ein Fußball-Spiel mit Ex-Profis ausgetragen, dieses Mal läuft alles virtuell ab. Seit Jahren fürs Team Bananenflanke und die Bananenflanker Legenden dabei ist Ex-Profitorhüter Michael Hofmann. Im Interview spricht er über den Legendentag, seinen Ex-Mitspieler Martin Max, die "Löwen" und den Jahn.
Herr Hofmann, am Samstag steht wieder der Bananenflanker Legendentag an - dieses Mal allerdings wegen Corona nur virtuell. Wie blicken Sie voraus?
Michael Hofmann: Die Veranstaltungen der letzten Jahre waren immer hervorragend organisiert und tolle Erlebnisse. Für mich das Highlight war vor zwei Jahren, als wir gegen die tschechischen Legenden gespielt haben, da standen tolle Namen auf dem Platz. Dass es heuer nur virtuell stattfinden kann, ist natürlich schade, aber dennoch kribbelt es auch dieses Mal wieder. Wir unterstützen die Bananenflanker natürlich trotzdem gerne, da hat sich wieder eine Reihe von Ex-Profis gefunden.
Die Namen können sich auch dieses Mal wahrlich sehen lassen...
Hofmann: Ich freue mich besonders, dass mit Martin Max dieses Mal auch ein ehemaliger Bundesliga-Torschützenkönig dabei ist. Er war zu unserer gemeinsamen Zeit bei 1860 München mein Sitznachbar in der Kabine. Auch in Zeiten, als es für mich sportlich nicht so lief, hat er mir nach dem Training Mut zugesprochen und mich motiviert. Dann sind wieder Namen wie Tobi Schweinsteiger und Benny Lauth dabei, da hat sich ein guter Stamm gefunden. Wenn man sieht, dass beim Hallenturnier im Winter Ex-Spieler wie Jens Lehmann und Thomas Hitzlsperger, also ehemalige Weltstars, da waren, dann kann man nur den Hut davor ziehen.
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Der Erlös geht dieses Mal an den Amateurfußball, in dem Sie die letzten Jahre auch unterwegs sind. Ein guter Zweck?
Hofmann: Ich war die letzten Jahre wieder im Amateurfußball und der Amateurfußball damals in Bayreuth hat auch die Grundlage für meine Profikarriere gelegt. Deshalb bin ich dem sehr verbunden. Durch Corona und den aktuell ruhenden Spielbetrieb haben es die Clubs nicht leicht. Klar ist auch, dass wir mit unserer Aktion nur einen kleinen Beitrag leisten können und die Vereine auch auf andere Hilfe, gerade von Verbandsseite, angewiesen sind. In dem Zusammenhang muss man auch den FC Bayern loben, der Geld an den Amateurfußball gespendet hat.
Finden Sie die Lösung des Verbandes, die unterbrochene Saison fortzuführen und auf die Saison 2020/21 zu verzichten, richtig?
Hofmann: Mir fehlt der hundertprozentige Einblick in die Hintergründe der Entscheidung. Egal bei welcher Entscheidung, der bayerischen Amateurfußball leidet insgesamt unter Corona. Aber eine komplette Saison ins Wasser fallen zu lassen, ist nicht in meinem Sinne.
Inzwischen darf unter gewissen Bedingungen wieder trainiert werden. Wie sieht das bei Türkgücü München aus?
Hofmann: Es findet aktuell noch kein Mannschaftstraining statt und die Spieler, auch die Torhüter, müssen sich zu Hause individuell fithalten. Da geht es dann auch um die Eigendisziplin, die ich von den Spielern schon erwarte. Wer die ganze Zeit nur im Garten liegt, wird danach sportlich Probleme bekommen.
Blicken wir noch auf Ihre Ex-Vereine. Der Jahn hat den Klassenerhalt in der 2. Liga so gut wie in der Tasche, die "Löwen" könnten tatsächlich den Aufstieg in die 2. Liga packen. Wie verfolgen Sie das aus der Distanz?
Hofmann: Ich erinnere mich immer gern an meine Zeit beim Jahn unter Markus Weinzierl, als wir aus wirklich bescheidenen Mitteln das Maximum herausgeholt haben. In den vergangenen Jahren hat der Jahn bewegte Zeiten erlebt, vom Regionalliga-Abstieg bis zur aktuellen Phase in der 2. Liga. Am Jahn sieht man, wie wertvoll die 2. Liga alleine schon aufgrund der Fernsehgelder ist. Da konnte man - bildlich gesprochen - die Löcher am Kaulbachweg auch zuschütten (lacht). Das Trainerteam um meinen Ex-Mitspieler Mersad Selimbegovic und Christian Keller als Geschäftsführer machen wirklich einen klasse Job. Der Jahn ist ein Stück weit ein Gegensatz zu 1860.
Wie meinen Sie das?
Hofmann: Beim Jahn wird solide gearbeitet, da herrscht Ruhe. Bei den "Löwen" gibt es oft Streit und der Verein muss ständig nach Geld suchen.
Trauen Sie 1860 den Aufstieg zu?
Hofmann: Definitiv. Wichtig wird das Spiel am Samstag gegen Rostock. Bei einem Sieg gehe ich davon aus, dass sie es packen. Für mich sind Duisburg und Sechzig die Direktaufsteiger. Der Aufstieg wäre für die "Löwen" essenziell, damit könnten sie sich durch die Mehreinnahmen etwas stabilisieren.