Auf einer echten Burg ins Ritterleben eintauchen, eine spektakuläre Ruine erwandern oder einfach nur die Natur genießen. Gerade in Südbayern gibt es viele solche Abenteuer zu erleben.
Geschichte wird dann am interessantesten, wenn sie erlebbar gestaltet ist. Eine Möglichkeit dafür bieten die zahlreichen Burgen und Schlösser in Niederbayern. Fast jeder kann die eine oder andere Ruine im näheren Umfeld nennen.
Ein Highlight ist hier die Burgstelle in Julbach. Dort gibt es ein ganz besonderes Angebot für Familien: eine QR-Schnitzeljagd in Reimform.
Sehen Sie hier einen Videobeitrag zur Burg als Ausflugsziel:
Video zum Thema:
Familienausflug ins Mittelalter
Ich packe Wanderschuhe, Kameras und Getränke ein und mache mich mit meiner Familie auf den Weg in den südlichen Landkreis Rottal-Inn. Wir parken am Rathausplatz. Von dort aus sehen wir zwischen den Bäumen bereits eine Flagge wehen. Dort vermuten wir die Stelle, wo einst eine Burg stand.
Wenige Schritte weiter stoßen wir auf die Kreuzung "Burgstraße" und "Schloßbergstraße"; hier scheinen wir also richtig zu sein.
Wir erreichen einen kleinen Kiesweg, der steil den Berg hinauf führt. Dort befindet sich ein erster QR-Code. Mit dem Smartphone gescannt führt uns dieser zum ersten Gedicht über den Ritter Heinrich.
Die Burgfreunde zu Julbach
"Die QR-Tour ist 2020 durch Corona entstanden", erklärt mir wenige Wochen später Andreas Kramlinger, Vorsitzender des "Burgfreunde zu Julbach e. V." im Interview. "Wir haben eine historische Geschichte zusammengestellt und historische Punkte am Schloßberg rausgesucht, die man mit Hilfe eines QR-Codes auslesen kann." Das Ziel dabei sei gewesen, die Menschen ins Freie zu locken. "Damit sie ein bisserl rauskommen", wie Kramlinger es formuliert. "Kinder erfahren so etwas über die Geschichte Julbachs, die bis ins 12. Jahrhundert zurückgeht."
Als wir den Schloßberg weiter hinaufklettern, hangeln wir uns von QR-Code zu QR-Code und müssen herzlich lachen über die netten Gedichte und kindgerechte Aufbereitung der Schnitzeljagd. Oben angekommen stoßen wir auf ausgegrabene Burgmauern und einen Brotzeitplatz für Wanderer. Auch unterirdische Gänge, sogenannte Erdställe, können wir ausmachen, die jedoch zur Sicherheit der Besucher verschlossen sind. Dennoch kann allerorts die Liebe des Vereins zur Heimatpflege wahrgenommen werden. Besonders der restaurierte, einst fast 60 Meter tiefe Brunnen hat es meinen Kindern angetan.
Als wir zwei Stunden später wieder am Auto sind, beschließen wir, auf jeden Fall wiederzukommen.
Im NIEDERBAYERN TV Magazin, Ausgabe 7, finden Sie zwei weitere Artikel zur Burgruine in Julbach. Hier kostenlos zum Download.
Die Burgruine Hilgartsberg
Eine weitere Möglichkeit, das spektakuläre Ambiente früherer Zeiten zu genießen, bietet die Burg in Hilgartsberg nahe Vilshofen. Dort sind große Teiler der Burg erhalten und können besichtigt werden.