Jodlerin im Interview

Beutelsbacherin bei RTL-Show "Das Supertalent"


Uschi Bauer als Kandidatin bei der Show "Das Supertalent".

Uschi Bauer als Kandidatin bei der Show "Das Supertalent".

Eine Frau aus Beutelsbach im Landkreis Passau ist am Samstag um 20:15 als Kandidatin in der RTL-Sendung "Das Supertalent" dabei. Sie versucht, mit ihrem Jodeltalent zu punkten.

Seit über 40 Jahren kennt man Renate Remmelt (71) unter ihrem Künstlernamen "Uschi Bauer". Sie hat bereits drei Mal am Grand Prix der Volksmusik teilgenommen. Im Jahr 2018 wurden ihr nach einer Lungenembolie und einem Lungeninfarkt bleibende Schäden prognostiziert. Doch gerade das Jodeln hilft Uschi Bauer, sich wieder zu regenerieren, wie sie selbst glaubt. Schließlich hat sie als erste Frau einen Weltrekord im Schnelljodeln aufgestellt - 24 Töne in einer Sekunde. Wir haben die Musikerin zu ihrer Laufbahn und zum bevorstehenden TV-Auftritt interviewt.

Wie kamen Sie dazu, Sängerin zu werden?

Uschi Bauer: Schon seit frühester Kindheit habe ich gesungen. Ich war im Schulchor und stand auf Schülerbühnen. Später sang ich in einer Bigband und dann in einer Combo. Meine Jodelkunst wurde stets bewundert und so produzierte ich mit meiner Combo eine Demo-Aufnahme, unter anderem mit dem Appenzeller Jodler. Ein Produzent, der gerade eine Jodlerin suchte, war spontan begeistert und machte 1978 eine erste Schallplatte: "Ein Lied aus Tirol" mit vielen Jodlern. Die Platte war sehr erfolgreich, die "Szene" suchte eine Jodlerin und so entschloss ich mich, meinen Beruf als Sekretärin aufzugeben und professionelle Sängerin zu werden. Dazu hatte ich meinen Ehemann Viktor, der als Polizeibeamter in jeder Hinsicht für Sicherheit sorgte.

Wieso gerade Volksmusik?

Bauer: Durch mein Jodeltalent war dieser Musikstil vorgegeben. Dazu kam, dass in dieser Zeit diese Musik in zahlreichen TV- und Radiosendern sehr stark vertreten war. Natürlich habe ich auch Lieder ohne Jodler gesungen, Disco-Hits oder aktuelle Schlager, et cetera.

2018 erlitten Sie eine Lungenembolie. Wie hat sich das angefühlt, als Ihre Karriere auf der Kippe stand?

Bauer: Seit 2013 beziehe ich mit Abschlägen vorzeitige Rente und mache nur gelegentliche Auftritte. Dennoch war 2018 die Prognose der Ärzte, dass ich aufgrund meiner Lungenembolie bleibende Lungenschäden und damit Atemprobleme haben werde, ein Schock für mich. Also fing ich wieder an, zu Hause ständig und verstärkt zu jodeln und damit meine Lungen zu stärken. Auch durch Training auf einem Crosstrainer bekam ich wieder das Gefühl, dass es mir spürbar besser ging.

Was hat es Ihnen gebracht, danach wieder zu jodeln?

Bauer: Bei einem Auftritt im Herbst 2018 bekam ich nicht nur für mich die Bestätigung, dass ich wieder gut Luft zum Singen und Jodeln habe. Also bin ich wieder die Sängerin und Jodlerin von vorher.

Sie haben auch einen Weltrekord aufgestellt - wie kam es dazu?

Bauer: Durch die Sendung "Heimat der Rekorde" im Bayerischen Fernsehen kam mein Mann Viktor auf die Idee, mich dort zu anzumelden. Die Idee, einen neuen Rekord im Schnelljodeln aufzustellen, gefiel der Redaktion. Dass ich den Rekord von 22 Tönen in einer Sekunde knacken könnte, hatte ich zu Hause bei ständigem Üben schon festgestellt. Und höre da, auf Anhieb schaffte ich 24 Töne!

Wie fühlte sich der Auftritt in der RTL-Sendung "Das Supertalent" an?

Bauer: Es war für mich sehr bewegend, jetzt vor einer Jury mein Jodeltalent zu zeigen. Und das alles eben nach meiner Vorerkrankung. Erstmals kein Gesangswettbewerb, sondern ein Messen mit Talenten aus verschiedenen Genres wie Tanz, Zauberei oder Artistik.

Wie soll es mit Ihrer Karriere weitergehen?

Bauer: Wie schon gesagt, bin ich glückliche Rentnerin, die nur mehr gelegentlich singt. Kein Management und keine Plattenfirma, die mich zu etwas zwingt. Für einen weiteren Erfolg in meiner Karriere ist aber unbedingt eine neue Produktion erforderlich, mit Videos und so. Mal sehen.

Was möchten Sie Ihren Fans mitteilen?

Bauer: Niemals aufgeben! Immer kämpfen, nicht verzweifeln, an sich glauben, sich nicht beirren lassen, dankbar sein für alles Gute, das einem widerfährt - und das Beste aus jeder Situation machen!