Bars dicht, keine Christkindlmärkte

Söder verschärft Corona-Regeln für Bayern - ein Überblick


Bayern werde alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen - sowohl nach der bisherigen als auch nach der neuen Rechtslage, also auf Basis des alten und des neu gefassten Infektionsschutzgesetzes, sagte CSU-Chef Markus Söder. (Archiv)

Bayern werde alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen - sowohl nach der bisherigen als auch nach der neuen Rechtslage, also auf Basis des alten und des neu gefassten Infektionsschutzgesetzes, sagte CSU-Chef Markus Söder. (Archiv)

Von Susanne Raith, Christoph Urban, Redaktion idowa und mit Material der dpa

Nach der Söder-PK: Mit drastischen Schritten reagiert die Staatsregierung auf die Corona-Pandemie. Bars und Discos müssen schließen, Weihnachtsmärkte fallen aus, Kultur- und Sportevents gibt es nur in kleinerem Rahmen und in Hotspots wird es noch strenger. Gelten sollen die Verschärfungen ab Mittwoch, 24. November, Mitternacht. Die Maßnahmen im Überblick.

Wegen der außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie verschärft Bayern seine Maßnahmen drastisch. Alle Clubs, Diskotheken und Bars sollen für die nächsten drei Wochen schließen, Weihnachtsmärkte soll es in diesem Jahr nicht geben, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag nach Beratungen seiner Koalition in München ankündigte. Schulen und Kitas sollen geöffnet bleiben. Nach Angaben von Markus Söder wolle man "blocken, boostern und bremsen". Die Regierung verlängert die epidemische Lage und verschärft die Corona-Maßnahmen bis 15. Dezember. Ein Überblick:

Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte

Angesichts der dramatischen Corona-Lage führt Bayern Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte ein: Es dürfen sich nur noch maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen. Kinder unter 12 werden dabei ebenso wie Geimpfte nicht mit eingerechnet.

Clubs, Diskotheken und Bars müssen schließen

Angesichts der dramatischen Corona-Lage müssen in Bayern alle Clubs, Diskotheken, Bars und Schankwirtschaften für die nächsten drei Wochen schließen.

Video zum Thema:

Keine Christkindlmärkte

In Bayern wird es in diesem Jahr laut der Staatsregierung keine Christkindlmärkte geben. Man werde alle Weihnachtsmärkte absagen, sagte Ministerpräsident Markus Söder. Zuletzt hatten mehrere Städte ihre Weihnachtsmärkte bereits abgesagt.

Veranstaltungen nur noch mit 25 Prozent Zuschauern

Angesichts der dramatischen Corona-Lage dürfen Kultur- und Sportveranstaltungen in Bayern nur noch in deutlich kleinerem Rahmen stattfinden: mit einer Auslastung von maximal 25 Prozent an Zuschauern. Zudem gilt dort die 2G-plus-Regel - Zugang also auch für Geimpfte und Genesene nur noch mit Test.

Drastische Einschränkungen in Corona-Hotspots

In bayerischen Corona-Hotspots mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 1.000 soll das öffentliche Leben in weiten Bereichen heruntergefahren werden: Dort müssen etwa die Gastronomie, Sport- und Kulturstätten schließen, Veranstaltungen werden untersagt. Aktuell sind das die Landkreise Landshut, Passau, Deggendorf, Rottal-Inn, Dingolfing-Landau, Erding, Freyung-Grafenau und Neumarkt i. d. Oberpfalz.

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In Straubing sind die Buden schon aufgebaut, die Beschicker haben bis heute eingeräumt. Jetzt hat die Staatsregierung alle Christkindlmärkte abgesagt.

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Besucher gehen über den Weihnachtsmarkt auf dem Regensburger Neupfarrplatz (Archiv). Auch dieser Markt hätte stattfinden sollen.

Kitas und Schulen bleiben geöffnet

Kitas und Schulen sollen nicht geschlossen werden. Dort soll es Pool-Tests geben.

Alten- und Pflegeheime bleiben offen

In Alten- und Pflegeheimen wird es kein absolutes Betretungsverbot geben.

Alle Impfzentren werden komplett hochgefahren

Die Staatsregierung will alle Impfzentren in Bayern mit einer Anweisung komplett hochfahren lassen. Dass ein Impfzentrum nur zwei Tage in der Woche geöffnet sei, werde es dann nicht mehr geben, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU). An alle Hausärzte ergehe der Appell, so viel wie möglich zu impfen. Er hoffe auch, dass der Bund eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen einführe, sagte Söder. Wenn der Bund das nicht tun würde, müssten die Länder überlegen, was sie tun.

Theoretisch hätten in Bayern schon im Oktober alle Einwohner ab dem zwölften Lebensjahr geimpft sein können. Aber in Bayern sei die Impfquote sehr niedrig: Es gebe eine Impflücke von 4,6 Millionen Menschen, die nicht geimpft seien, sagte Söder. Die Inzidenz bei Ungeimpften liege bei 1.500, bei Geimpften nur bei 110.

Baldige Impfpflicht möglich

Der bayerische Ethikrat halte eine allgemeine Impfpflicht für nicht ausgeschlossen. Wenn in einem halbem Jahr immer noch nicht genug geimpft sei, "müssen wir uns dieser Debatte noch einmal grundlegend stellen", sagte Söder. Für nächstes Jahr müsse man überlegen, "ob nicht eine weitergehende Impfpflicht notwendig ist, um aus dieser Endlosschleife Corona herauszukommen".