SSV Jahn Regensburg

Marcel Correia: "Brauchen den letzten Punch"


Marcel Correia und der SSV Jahn mussten in den vergangenen Wochen einige Niederlagen einstecken.

Marcel Correia und der SSV Jahn mussten in den vergangenen Wochen einige Niederlagen einstecken.

Jahn Regensburg hat fünf der vergangenen sechs Pflichtspiele verloren. Immer knapp, aber das entscheidende Quäntchen fehlt den Oberpfälzern aktuell, um die Spiele auf ihre Seite zu ziehen.

Die Videoanalyse beim SSV Jahn Regensburg hat am Montag ein bisschen länger gedauert. "Wie es nach Niederlagen ist, wird ein bisschen mehr Video geschaut", sagt Verteidiger Marcel Correia. Es galt die Niederlage vom Sonntag bei Dynamo Dresden aufzuarbeiten. Nach 1:0-Führung zur Halbzeit musste sich der Jahn doch noch mit 1:2 bei den Sachsen geschlagen geben. "Wir waren nicht konsequent genug, um das zweite oder dritte Tor nachzulegen und haben dann zwei Fehler zu viel gemacht", analysiert Correia die Partie.

"Die Niederlage in Dresden war nach wiederholtem Muster", sagte er. Was er meint: Vorne wie hinten fehlen derzeit Kleinigkeiten. Offensiv fehle der "Killerinstinkt, die Effektivität", um das eine oder andere Tor nachzulegen und defensiv würde man die ein, zwei Fehler zu viel machen. "Die 2. Liga ist so eng, da entscheiden einfach ein, zwei Kleinigkeiten die Spiele", so der Jahn-Verteidiger.

Selimbegovic: "Werden weiter mutig sein"

Trainer Mersad Selimbegovic hatte gleich im Anschluss an die Partie gesagt: "Wir haben ein Spiel verloren, das wir nie im Leben verlieren dürfen." Wie man damit umgehe? "Wir haben zwei Möglichkeiten: Entweder wir lassen die Köpfe hängen oder wir machen mit breiter Brust weiter", so Selimbegovic. Die klare Antwort: "Wir machen weiter. Wir werden weiter mutig sein, nach vorne spielen und werden unsere Punkte holen. Wie im Leben ist es auch im Fußball: Es gleicht sich alles irgendwann aus, wenn du es forcierst."

Die Niederlage in Dresden war die fünfte aus den vergangenen sechs Pflichtspielen für den Jahn. Doch alle Niederlagen waren knapp, alle außer einer mit nur einem Tor Unterschied. Grund zur Panik gibt es nach Correias Einschätzung aber keineswegs: "Warum sollten wir an unserem Weg zweifeln? Wenn uns die Gegner abschießen würden, dann müsste man sich hinterfragen. Aber wir sind ja weit davon entfernt chancenlos zu sein. Es gibt überhaupt keinen Grund, von unserem Weg abzuweichen." Es sei nicht viel, das derzeit fehle. "Wenn wir die Kleinigkeiten abstellen, dann ist man schnell wieder in der Erfolgsspur", so seine Einschätzung.

Er ist überzeugt: "Den Mut verliert bei uns keiner. Wir können die Situation gut einschätzen." Man wisse aber auch, dass nun die nächsten Schritte folgen müssen. "Wir müssen es schaffen, unsere Art zu spielen zu einhundert Prozent auf den Platz zu bringen. Noch sind wir nicht so weit, haben noch Phasen im Spiel, in denen ein bisschen etwas fehlt." Dennoch sieht er die Mannschaft auf einem insgesamt guten Weg: "Die Rädchen greifen schon besser ineinander als zu Saisonbeginn, jetzt müssen wir unser Spiel einfach über 90 Minuten konsequent durchziehen."

"Wut in Konzentration umwandeln"

Nach dem Dresden-Spiel habe man sich natürlich geärgert, sei "extrem enttäuscht" gewesen, sagt Correia. Jetzt müsse man aber weiter positiv bleiben. "Diese Wut müssen wir jetzt kanalisieren, in Konzentration umwandeln und dann beim nächsten Mal die Kleinigkeiten besser machen", sagt er. Denn: "Auch wenn wir mit der Art und Weise, wie wir spielen, größtenteils zufrieden sein können, ist es am Ende doch ein Ergebnissport und dafür brauchen wir jetzt einfach auch den letzten Punch."

Als nächste Aufgabe wartet der Hamburger SV auf die Jahnelf. Ein Gegner, mit dem der Jahn gute Erinnerungen verbindet, konnte er doch vergangene Saison beide Duelle für sich entscheiden und in Hamburg sogar mit 5:0 gewinnen. "Letztes Jahr war schön, gerade das Spiel in Hamburg war etwas Besonderes und bleibt hängen", sagt Correia, fügt aber zugleich an: "Die Erinnerungen bringen uns am Samstag nichts. Jetzt wartet eine komplett andere Hamburger Mannschaft auf uns, das wird eine große Aufgabe." Letzte Saison startete der Jahn mit dem Sieg in Hamburg eine Positivserie. Gegen eine Wiederholung hätten Correia und Co. sicherlich nichts einzuwenden.