Tierquäler in Bayern

Geschützte Greifvögel in fünf Regierungsbezirken vergiftet


Ein Mäusebussard fliegt durch die Luft. In Bayern sind vermehrt Greifvögel getötet worden (Archivbild).

Ein Mäusebussard fliegt durch die Luft. In Bayern sind vermehrt Greifvögel getötet worden (Archivbild).

Von mit Material der dpa

Erneut melden Umweltschützer zahlreiche vergiftete Greifvögel: Von 18 toten Tieren, die in diesem Jahr in Unterfranken, Mittelfranken, Oberbayern, Schwaben und der Oberpfalz gefunden wurden, sind 13 vergiftet worden. Das teilten der Landesbund für Vogelschutz (LBV) und die Gregor Louisoder Umweltstiftung (GLUS) am Dienstag mit. Sie berufen sich auf Analysen des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und des Institutes für Veterinärpharmakologie der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Bayernweit würden noch immer Greifvögel mit dem seit 2007 in der EU verbotenen Insektizid Carbofuran vergiftet, hieß es in der Mitteilung. "Es ist erschreckend, dass nach wie vor bayernweit streng geschützte Arten wie aktuell Wanderfalke, Habicht, Rotmilan und Mäusebussard illegal getötet werden", sagte Andreas von Lindeiner, LBV-Landesfachbeauftragter für Naturschutz.

Bei den toten Vögeln handelte es sich um sieben Rotmilane, sechs Mäusebussarde, zwei Habichte, einen Schwarzmilan, einen Kolkraben und einen Wanderfalken. Die Umweltschützer setzen auf das zur Bekämpfung von illegaler Wildtierverfolgung ins Leben gerufene Projekt "Tatort Natur". Im Jahr 2021 seien bereits mehr als 60 Fälle toter Wildtiere gemeldet worden. Hierfür gibt es das Portal www.tatort-natur.de.

Im Falle einer Vergiftung werde fast immer das Insektizid Carbofuran eingesetzt, das bereits bei Hautkontakt als Nervengift wirkt und selbst in geringen Dosen zu Krämpfen führt. "Wir werden nicht weiter zusehen, wie langjährige Schutzbemühungen um bedrohte, einheimische Tierarten durch illegale Tötung mit qualvollen Methoden - wie Vergiftung - zunichte gemacht werden und dafür sorgen, dass solche Straftaten in Bayern künftig strikter verfolgt werden", sagte Franziska Baur, GLUS-Fachreferentin für Naturschutz.