Regensburg

Keine Lady-Taxis und Frauenzonen in Bussen für Regensburg


Es wird keine Lady-Taxis für Regensburg geben, weil der Stadtplanungsausschuss den Antrag geschlossen abgelehnt hat. (Symbolbild)

Es wird keine Lady-Taxis für Regensburg geben, weil der Stadtplanungsausschuss den Antrag geschlossen abgelehnt hat. (Symbolbild)

Der Regensburger Stadtrat Christian Janele scheitert mit seinem Antrag, "Lady-Taxis" und Frauenzonen in Bussen einzuführen. Im Stadtplanungsausschuss wird ihm Angstmacherei vorgeworfen.

Janele, einziger Vertreter der "Christlich-Sozialen Bürger" (CSB) im Stadtrat, hatte seinen Antrag bereits im vergangenen Herbst gestellt. Durch die Attacken auf Frauen in der Silvesternacht in Köln habe seine Forderung "traurige Aktualität" erhalten, sagte er am Dienstagabend im Stadtplanungsausschuss.

Konkret wünscht sich Janele die Einführung von "Lady-Taxis", wie er sie nennt. Sie sollen ausschließlich von Frauen gefahren werden und weibliche Fahrgäste und Senioren befördern. Von Einbruch der Dunkelheit bis zur Morgendämmerung soll die Stadt die Fahrten mit je 2,50 Euro bezuschussen. Zusätzlich schwebt Janele vor, dass in den Bussen Frauenzonen eingeführt werden. Die Zonen sollen farblich gekennzeichnet werden, "zum Beispiel pink", und "ausschließlich von Frauen, Seniorinnen und Kindern genutzt werden".

Die Kosten sind laut Janele überschaubar: 40 000 Euro rechnet er für die Umrüstung beziehungsweise Kennzeichnung an Taxis und Bussen ein. Dazu kommen etwa 50 000 Euro pro Jahr an Zuschüssen für die Taxi-Fahrten. Das Sicherheitsbedürfnis bei Frauen, Familien und Senioren sei gewachsen, das stelle er in Bürgergesprächen immer wieder fest, betonte Janele.

Eine klare Abfuhr erteilte Rechtsreferent Dr. Wolfgang Schörnig der Idee. Die Stadt dürfe sich rechtlich gar nicht in den privatwirtschaftlichen Betrieb von Taxiunternehmen einmischen. Selbst wenn die Taxifahrer das wollten: Sie dürften einen Fahrgast nicht wegen seines Geschlechts ablehnen - also auch keinen Mann. Bei der Verweigerung der Beförderungspflicht drohe ein saftiges Bußgeld von bis zu 10 000 Euro.

Die für den Busverkehr verantwortlichen Regensburger Verkehrsbetriebe (RVB) würden den Antrag ebenso ablehnen, erklärte Schörnig. Es gebe keine negativen Vorfälle, die eine solche Maßnahme rechtfertigen könnten. Zudem gelte das allgemeine Gleichstellungsgesetz in Deutschland. "Die Zeiten der Apartheid sind vorbei." Alles andere als Unterstützung fand Janele auch bei seinen Stadtratskollegen. Während die einen noch von einem "vielleicht gut gemeinten Vorschlag" sprachen, der die Sicherheit aber nicht erhöht, warfen die anderen Janele vor, Ängste zu schüren. Irmgard Freihoffer (Linke) stellte fest, dass sie sich bei einer Taxifahrerin nicht wohler fühle als bei deren männlichem Pendant. "Ich will Männern nicht pauschal ein Gefahrenpotenzial unterstellen." Margit Kunc (Grüne) wies darauf hin, dass der gefährlichste Ort für Frauen immer noch das eigene Zuhause ist, "und nicht der öffentliche Raum, und schon gar nicht der Bus oder das Taxi."

Christian Schlegl (CSU) ärgerte sich, dass der Antrag suggeriere, dass Regensburg eine unsichere Stadt ist. "Das ist überhaupt nicht der Fall."