Corona-Krise

650.000 Betriebe haben Kurzarbeit angemeldet


Immer mehr Betriebe melden Kurzarbeit an (Symbolbild).

Immer mehr Betriebe melden Kurzarbeit an (Symbolbild).

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Die Zahl der Betriebe, die in der Corona-Krise Kurzarbeit angemeldet haben, ist auf 650.000 gestiegen.

Das gab die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg bekannt. Dies bedeute eine Steigerung um rund 40 Prozent gegenüber dem jüngsten Vergleichswert. Zum 27. März war die Zahl von 470.000 Betrieben ermittelt worden.

In Bayern haben bis zum 6. April rund 108.000 Betriebe bei den Agenturen für Arbeit Kurzarbeit angemeldet. Damit ist die Zahl der Betriebe, die Kurzarbeit planen, gegenüber dem letzten Vergleichswert von vor gut einer Woche um knapp 70 Prozent gestiegen. Bis zum 27. März waren im Zuge der Corona-Krise insgesamt Kurzarbeitsanzeigen von rund 64.000 Betrieben eingegangen. Die aktuellen Anzeigen kommen aus nahezu allen Branchen.

Die Sondererhebung der Bundesagentur gibt keine Auskunft darüber, für wie viele Personen Kurzarbeit angemeldet wurde. Dies ist erst im Nachgang möglich, weil einige Betriebe Kurzarbeit zwar anmelden, diese dann aber nicht realisieren. Außerdem variiert die Zahl der Beschäftigten pro Betrieb stark. Die Bundesagentur geht jedoch davon aus, dass der bisherige Rekord von mehr als 1,4 Millionen Kurzarbeitern aus dem Mai 2009 deutlich überschritten wird.

Die Anzeigen für Kurzarbeit kämen aus allen Branchen, schwerpunktmäßig aus dem Gastgewerbe und dem Einzelhandel.

Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Detlef Scheele, warnte davor, das Verfahren zur Beantragung von Kurzarbeit komplizierter zu machen. Derzeit seien alleine 8.000 Mitarbeiter bei den Arbeitsagenturen damit betraut, die Anzeigen zu bearbeiten.

"Es gibt in der Politik eine Diskussion, das Kurzarbeitergeld zu erhöhen oder auszuweiten. Für uns als Verwaltung ist entscheidend, dass wir den Anstieg der Anzeigen nur bewältigen können, wenn das Verfahren weiter so unbürokratisch bleibt, wie es jetzt ist", sagte Scheele. "Es darf nicht komplizierter werden."