Regionalverkehr

Bahn: Schienennetz ist Nachfrage nicht gewachsen


Ein Regionalzug der Bahn bei Ulm.

Ein Regionalzug der Bahn bei Ulm.

Von dpa

Kein Platz für zusätzliche Züge, konstatiert die Bahn. Die Infrastruktur sei dicht. Schuld ist vor allem die Überalterung des Netzes.

Sollte die Nachfrage im Regionalverkehr durch die Einführung eines 49-Euro-Tickets steigen, sieht die Deutsche Bahn kaum Spielraum für ein größeres Angebot. "Im Regionalverkehr rund um die großen Knotenbahnhöfe gibt es keinen Platz für zusätzliche Züge", sagte der für die Infrastruktur verantwortliche Bahn-Vorstand Berthold Huber der "Welt am Sonntag".

Man könne aus einem Halbstunden- keinen Viertelstundentakt mehr machen. "Die Infrastruktur ist dicht." Man müsste versuchen, mehr Plätze in den Zügen bereitzustellen, aber auch hier gebe es Grenzen. "Die Infrastruktur verzeiht lange, aber jetzt ist der Punkt erreicht, wo es nicht mehr geht und die Lage zu kippen droht."

Oberste Priorität müsse die Sanierung und Kapazitätserweiterung des überalterten Netzes haben, dessen Störanfälligkeit immer größer werde. "Die Pünktlichkeit ist dieses Jahr inakzeptabel, und die Infrastruktur verursacht einen großen Teil dieses Problems", sagte Huber. Der Sanierungsstau betrage 50 Milliarden Euro. "Es gibt das Problem, dass wir zu wenig Netz für zu viel Verkehr haben." Deshalb würden 2023 deutlich mehr Mittel eingeplant als der Bundeshaushalt vorsieht, auch wenn dieser Betrag das wirtschaftliche Ergebnis der Deutschen Bahn belaste, sagte Huber. Weniger Instandhaltung, weil das Geld fehle, sei keine Option mehr.