Kampf für Tarifbindung
Streik bei Real - vier Busse aus Bayern unterwegs
26. November 2018, 7:53 Uhr aktualisiert am 26. November 2018, 11:35 Uhr
Die Gewerkschaft Verdi hat die rund 34.000 Beschäftigten der Warenhauskette Real für Montag zu einem bundesweiten Streik aufgerufen. In Bayern sind laut eines Berichts des Bayerischen Rundfunks Filialen in der Oberpfalz, Passau, Würzburg, Hallstadt und Nürnberg betroffen.
Mit der ganztägigen Arbeitsniederlegung will die Gewerkschaft den Druck auf die noch zum Metro-Konzern gehörende Handelskette erhöhen, in den Verdi-Flächentarifvertrag zurückzukehren. Zu einer Streikversammlung am Montagmittag vor der Metro-Zentrale in Düsseldorf, auf der auch Verdi-Chef Frank Bsirske sprechen soll, erwartet die Gewerkschaft mehrere tausend Beschäftigte. Mitarbeiter aus Bayern sind nach Angaben des Bayerischen Rundfunks mit vier Bussen unterwegs.
Der Hintergrund des Streits: Die Unternehmensleitung von Real hatte im Frühjahr den Flächentarifvertrag verlassen und bezahlt seitdem neu eingestellte Mitarbeiter nach einem Tarifvertrag mit der Gewerkschaft DHV, der für das Unternehmen deutlich günstiger ist. Für zusätzliche Unruhe im Konzern sorgte zuletzt die Ankündigung der Metro, die Tochter Real verkaufen zu wollen.
Die Real-Führung zeigte sich von dem Streikaufruf dennoch wenig beeindruckt. Firmenchef Patrick Müller-Sarmiento bezeichnete die Forderung nach einer Rückkehr in den Verdi-Flächentarifvertrag als unrealistisch. Denn durch einen solchen Schritt würde Real wieder auf nicht wettbewerbsfähige Kostenstrukturen zurückgeworfen.
Die Warenkette Real hat trotz des Verdi-Streikaufrufs alle Läden planmäßig geöffnet. "Der Betrieb ist nicht beeinträchtigt", sagte ein Unternehmenssprecher. Der Streik sei rechtzeitig angekündigt worden, die Filialleiter hätten ihre Personalplanungen angepasst.