Kunstareal
Die unvollendete Pinakothek
25. Februar 2019, 17:39 Uhr aktualisiert am 25. Februar 2019, 20:56 Uhr
Die Freiflächen rund um die Pinakothek der Moderne können neu geplant werden. Was hier passieren könnte
Die Bagger werden nicht gleich loslegen. Doch rund um die Pinakothek der Moderne könnte sich endlich etwas tun. Deren zweiter Bauabschnitt wurde zwar mit dem Museum Brandhorst mehr oder weniger ad acta gelegt. Nun öffnet sich allerdings ein beträchtlicher Freiraum, wie Kunstminister Bernd Sibler (CSU) gestern betonte. Konkret: für die Fläche entlang der Gabelsberger- und Türkenstraße. Also dort, wo Teil zwei der Pinakothek der Moderne einst entstehen sollte.
Nach langen Verhandlungen hat sich die Stiftung Pinakothek der Moderne mit dem Architekten Stephan Braunfels geeinigt und von ihm die Nutzungsrechte erworben. Jetzt könne das Kunstareal - im Ministerium operiert man mit dem Begriff Kunst-Campus - neu gedacht und geplant werden, erklärte Sibler. Man sei nicht mehr an weit über 20 Jahre alte Pläne gebunden.
Ein Museum der Zukunft
Die Pinakothek der Moderne muss jedoch weiterhin als eigener Bau wahrnehmbar sein und ein Abstand von 10 Metern eingehalten werden. Das sind die einzigen Bedingungen, die Stephan Braunfels stellt. Was nun also drumherum passiert, ist frei planbar, von temporären Lösungen bis zum Museumsgebäude. Genauso können andere Architekten beauftragt werden. Konkretes habe man noch nicht in der Planung, betonte Sibler, in der Prioritätenliste stehe die Graphische Sammlung aber ganz weit oben. Vor allem wolle man das gesamte Areal mit sämtlichen Museen einbeziehen.
Für Herzog Franz, den Schirmherrn der Stiftung Pinakothek der Moderne, ist das die Chance, über ein Museum der Zukunft nachzudenken. Der Chef des Hauses Wittelsbach wünscht sich einen großen Wurf. Zur Finanzierung wollte sich Sibler freilich nicht äußern, es sei ja noch nicht einmal klar, in welche Richtung es gehen soll.
Markus Michalke, der Vorsitzende des Stiftungsrats der Pinakothek der Moderne, nahm's sportlich: "Wir steigen sicher wieder in die Bütt, wenn es darum geht, Geld zusammenzutrommeln".