Buch-Tipp

Trotz allem Glückskinder - in einer jüdischen Familie in der NS-Zeit


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Von Anna-Lena Weber

Jude sein - vor allem in der Zeit, in der die Nationalsozialisten an der Macht waren, war das sehr gefährlich. Doch auch in den vergangenen Jahren haben Attentate, wie das 2019 auf eine Synagoge in Halle, gezeigt, dass Judenhass selbst heute noch existiert.

Darum geht's: Michael Wolffsohn ist Jude, wie es auch schon seine Eltern und Großeltern waren. Er erzählt in dem Buch die Geschichte seiner Eltern. Wie sie vor Hitler nach Tel Aviv geflohen und später wieder zurück nach Deutschland, "in das Land der Täter", gekehrt sind. Der Autor schildert nicht nur das Schicksal einer jüdischen Familie in der NS-Zeit. Wolffsohn zeigt auch, wie sinnfrei das Verfolgen und Töten der Juden war und ist. Und dass seine und auch andere jüdische Familien genau so sind wie alle anderen Nicht-Juden auch.

Fazit: Ein privater Einblick in eine für uns weit entfernte Zeit. Einzig den Schreibstil muss man mögen. Wer sich bereits etwas mit der Geschichte der Hitler-Jahre auseinandergesetzt hat, findet Passagen, in denen der Autor historische Ereignisse, wie zum Beispiel die Reichspogromnacht, erklärt, etwas öde. Einfach, weil er sie wie für ein kleines Kind erklärt. Das liegt wohl daran, dass Michael Wolffsohn das Buch seinen Enkeln widmet. Wen das nicht stört, der findet darin eine echte Bereicherung.