Theater Dasvinzenz
„Unsere Fenster zum Hof“ nach Hitchcock
13. August 2020, 17:38 Uhr aktualisiert am 13. August 2020, 17:38 Uhr
"Unsere Fenster zum Hof" frei nach dem Film von Alfred Hitchcock im Theater Dasvinzenz
Der Aufwand, jede Anmutung von Theater zu vermeiden, war enorm. Der Hof mit den Einblicken in die Wohnungen eines Anwesens in Greenwich Village gilt als eines der bis dahin größten Innensets der Paramount Studios. Die Kamera kann auf dem Kran durch die Anlage flanieren wie durch ein reales Gebäude in einer echten Großstadt. "Fenster zum Hof" aus dem Jahr 1954 ist trotz der Beschränkung auf nur einen einzigen Schauplatz noch mehr Kino als andere Filme von Alfred Hitchcock.
Er erzählte mit dem Thriller genau von jenem Voyeurismus, der sein Publikum in seine Filme trieb und Jeff, der wegen eines gebrochenen Beins zum Zuschauen verdammte Fotoreporter, ist Stellvertreter des Kinobesuchers, der das Geschehen auf der Leinwand passieren lassen muss.
Geschichten aus dem Nähkästchen der Filmemacher
Jeff verdächtigt einen Mann von Gegenüber, seine Ehefrau ermordet zu haben. Der Schauspieler, Regisseur sowie Drehbuchautor Jochen Strodthoff und das Theater Dasvinzenz machen nun Theater damit und wenden den Stoff mehrfach um sich selbst. "Unsere Fenster zum Hof (Remake, D 2020)" spielt nicht in Filmdekorationen, sondern in real existierenden Innenhöfen in München, und wer über eine passende Immobilie in Neuhausen oder Umgebung verfügt, kann sich unter info@dasvinzenz.de melden, um einen Abend lang den Spielort für ein sehr originelles und wundervoll schnurriges Theaterprojekt zu bieten.
Die Truppe improvisiert sich entlang des Krimis durch den jeweiligen Ort. Grace Kelly, die Jeffs Freundin spielt, spielt Lucca Züchner und James Stewart, der Jeff spielt, spielt Thorsten Krohn. Wowo Habdank als Alfred Hitchcock und Georgia Stahl als François Truffaut reißen die Metaebene auf und plaudern mit Texten aus dem legendären Truffaut-Interview "Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?" aus dem Nähkästchen der Filmemacher. Dazu ist Wolfi Schlick der stets betrunkene Musiker aus dem Loft im oberen Stock, der sich gleichzeitig um den Soundtrack für das Freilichttheater kümmert.
Alle spielen sich außerdem auch selbst und die Nachbarn schauen nicht nur aus Küchenfenstern und von den Balkonen zu, sondern übernehmen kleine Rollen aus der Hausgemeinschaft.
Freitag: Jutastraße 29, Samstag: Frundsbergstraße 62, Karten unter Telefon 182694, weitere Vorstellungen sind geplant, stehen noch nicht fest