Brandverletzungen
Mutmaßlich Mann bei Maibaumwache nahe Oberpöring angezündet
1. Juni 2023, 8:03 Uhr
Ein 40-Jähriger hat in einem Gemeindeteil von Oberpöring im Landkreis Deggendorf während einer Maibaumwache im April schwere Brandverletzungen erlitten. Zwei Jugendliche sollen dafür verantwortlich sein. Die Polizei ermittelt.
Als die Brandverletzungen am 30. April der Polizei gemeldet wurden, gingen die Beamten laut Polizeibericht zunächst von einem Unfall aus. Zu Beginn der Ermittlungen hätten sich allerdings erste Hinweise ergeben, dass der geschilderte Tatablauf der Beteiligten nicht mit den Verletzungen des Mannes übereinstimmen würden. Die Polizei ermittelte weiter und gab am 1. Juni den Stand der Ermittlungen bekannt. Zwei Jugendliche sollen zwischen 1.30 und 2 Uhr bei einer Maibaumwache der örtlichen Feuerwehr den Mann mit brennbarer Flüssigkeit besprüht und seine Kleidung mit einem Feuerzeug angezündet haben. Weitere Anwesende sollen dem Mann geholfen und den Brand gelöscht haben. Danach verließ der Schwerverletzte den Ort.
Rettungskräfte brachten den Schwerverletzten in eine Spezialklinik. Laut Polizeibericht wurde er mehrmals operiert. Inzwischen befinde er sich nicht mehr in stationärer Behandlung. Er müsse sich wegen seiner schweren Verletzungen im Gesicht und im vorderen Körperbereich weiterhin behandeln lassen.
Die Polizei ermittelt gegen die zwei Jugendlichen wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung. Zudem ermitteln die Beamten gegen einen Jugendlichen, zwei Heranwachsende und zwei Erwachsene. Sie sollen den Tatverlauf gegenüber der Polizei falsch geschildert und dem Mann nicht geholfen haben. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, soll der 40-Jährige zu falschen Aussagen über den Tathergang gedrängt worden sein. Gegen fünf Zeugen - je zwei Männer und zwei Heranwachsende sowie ein Jugendlicher - werde wegen des Verdachts der Strafvereitelung und der unterlassenen Hilfeleistung ermittelt. Aus personenschutzrechtlichen Gründen nennt die Polizei keine Details zu den Beteiligten.
Auf Nachfrage unserer Redaktion wollten sich weder die Polizei noch Verantwortliche der Feuerwehr weiter zu dem Vorfall äußern.