Tiktok-Mutterkonzern

Ermittlung gegen Bytedance wegen Ausspähens von Journalisten

Laut neuen Vorwürfen in den USA soll Tiktok Nutzer ausspioniert haben - darunter auch Journalisten, die über Tech-Konzerne berichten.


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Der Sitz von Tiktok in Culver City im US-Bundesstaat Kalifornien.

Das US-Justizministerium und die Bundespolizei FBI ermitteln laut übereinstimmenden Medienberichten wegen möglichen Ausspähens von Journalisten gegen den chinesischen Mutterkonzern der Social-Media-App Tiktok. Es gehe darum, ob der Konzern Bytedance beim Sammeln von Daten von Tiktok-Nutzern gegen Gesetze verstoßen habe, berichteten mehrere US-Medien unter Berufung auf Insider. Unter den fraglichen Nutzern seien auch Journalisten, die über die Tech-Industrie berichteten, hieß es.

Eine Sprecherin von Bytedance sagte US-Medien, der Konzern habe das Vorgehen Einzelner, die in die Vorgänge verwickelt waren, scharf verurteilt. Die entsprechenden Mitarbeiter arbeiteten nicht mehr für die Firma, hieß es. Eine interne Untersuchung laufe noch und man sei bereit, mit etwaigen Ermittlungen der Behörden zu kooperieren.

Wegen zunehmender Bedenken in Bezug auf die Datensicherheit wächst in den USA der Druck auf Tiktok in letzter Zeit immer stärker an. Diese Woche berichteten US-Medien, die US-Regierung habe gefordert, Bytedance solle Tiktok verkaufen. Ansonsten könne TikTok eine Sperre in den USA drohen. Die Forderung nach einer Änderung der Eigentumsverhältnisse bei Tiktok kam den Berichten zufolge vom Regierungsgremium Cfius (Committee on Foreign Investment in the U.S.), das ausländische Investitionen in den USA auf den Prüfstand stellt.

In den USA äußern sowohl die Republikaner als auch die Demokraten von US-Präsident Joe Biden die Sorge, dass chinesische Behörden und Geheimdienste über Tiktok Informationen über Amerikaner sammeln oder sie beeinflussen könnten. Tiktok, mit mehr als einer Milliarde Nutzer, ist die einzige große und auch im Westen erfolgreiche Online-Plattform, die nicht aus den USA stammt.