Internet
66 Prozent der Jungen nutzen Internet zur Meinungsbildung
19. April 2018, 18:43 Uhr aktualisiert am 19. April 2018, 18:43 Uhr
Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien hat am Donnerstag die ersten Ergebnisse der neuen MedienGewichtungs-Studie vorgestellt. Die großen US-Internet-Dienstleister werden demnach als Meinungsmacher immer wichtiger - nicht nur, aber vor allem bei den Jüngeren.
Vor allem zwei Plattformen können laut Angaben der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien die öffentliche Meinung bereits erheblich steuern: An einem Durchschnittstag informieren sich demnach knapp 13 Prozent der Bevölkerung über Facebook, 23 Prozent nutzen dafür die Suchmaschine Google.
Wirft man einen Blick auf die junge Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen, dann fällt auf, dass die informierende Nutzung solcher Dienste in dieser Gruppe noch deutlich höher ausfällt: 29 Prozent informieren sich über Facebook, 43 Prozent über Google. Für die 14- bis 29-Jährigen sind außerdem die Plattformen YouTube und Instagram bedeutsam, wenn es darum geht, sich zu informieren. YouTube nutzen an einem Durchschnittstag bereits 17 Prozent der 14- bis 29-Jährigen, um sich "über das Zeitgeschehen in Politik, Wirtschaft und Kultur" zu informieren. Instagram wird zu diesem Zweck von jedem zehnten 14- bis 29-Jährigen genutzt. YouTube gehört zum Google-Konzern, Instagram ist Bestandteil des Facebook-Imperiums.
Was die kritische Nutzung dieser Dienste anbelangt, so achten 93 Prozent der Nutzer laut Studie auf Falschmeldungen. 82 Prozent überprüfen die erhaltenen Informationen mittels eines Vergleichs mit den Inhalten der klassischen Medien. 76 Prozent sind besorgt, durch Kommentare anderer Nutzer einen falschen Eindruck von der vorherrschenden Meinung zu bekommen. Auf der anderen Seite geben aber auch 18 Prozent der Befragten an, den Meldungen in sozialen Medien eher zu vertrauen, als denen in den klassischen Medien.
Auch insgesamt gewinnt das Internet weiter an Bedeutung für die Meinungsbildung: Seine informierende Tagesreichweite liegt aktuell bei knapp 40 Prozent. Das bedeutet einen Bedeutungszuwachs von mehr als 20 Prozentpunkten in den letzten acht Jahren. Damit ist - bezogen auf die Gesamtbevölkerung - das Fernsehen mit rund 58 Prozent, gefolgt vom Radio mit knapp 49 Prozent, nach wie vor das von den Deutschen am meisten zur Information genutzte Medium. Bei den Jüngeren sind Internetangebote bereits die mit Abstand am meisten genutzten Informationsquellen.
Die Studie ist laut eigenen Angaben repräsentativ für die deutsch sprechende Wohnbevölkerung ab 14 Jahre in Deutschland.