11. Oktober 2019, 11:15 Uhr
aktualisiert am 11. Oktober 2019, 13:09 Uhr
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mit Material der dpa
Zum 100. Mal wird der Friedensnobelpreis in diesem Jahr vergeben. Im Vorfeld war immer wieder der Name Greta Thunberg aufgetaucht. Doch erhalten hat ihn ein Politiker.
Die norwegische Nobeljury hat heute den Namen des diesjährigen Friedensnobelpreisträgers enthüllt. Der Preis geht an den äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed. Das gab das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo bekannt. Sein Heimatland Äthiopien hat der Regierungschef nach Jahren der repressiven Regierungsführung mit Reformen aufgerüttelt. Er startete einen Friedensprozess mit Eritrea, dessen Auswirkungen in der ganzen Region zu spüren sind. Und dem Sudan hat er zu einem politischen Wandel verholfen, der wohl in die Geschichtsbücher eingehen wird.
Die Auszeichnung gilt als der renommierteste politische Preis der Welt und ist mit neun Millionen schwedischen Kronen (rund 830.000 Euro) dotiert.
Im vergangenen Jahr erhielten sie der kongolesische Arzt Denis Mukwege und die irakische Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad für ihren Kampf gegen sexuelle Gewalt als Kriegswaffe.
Die Jury hatte in diesem Jahr die Wahl zwischen 301 Nominierten, unter ihnen 223 Persönlichkeiten und 78 Organisationen. Als weitere Favoriten neben Greta Thunberg hatten vorab der brasilianische Häuptling Raoni Metuktire und Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern sowie Organisationen wie Reporter ohne Grenzen gehört.
Wer hat die Auszeichnung eigentlich in den vergangenen Jahren erhalten? Mehr dazu in unserer Bildergalerie.
99 Mal hat das norwegische Nobelkomitee seit 1901 die Auszeichnung vergeben, insgesamt wurden 130 verschiedene Preisträger gekürt, darunter 89 Männer, 17 Frauen und 24 Organisationen. In 19 Jahren gab es, vor allem in Kriegs- und Krisenzeiten, keinen Preisträger. Die diesjährige Vergabe ist die 100. und somit ein Jubiläum für die Jury.
Der Friedensnobelpreis wird im Gegensatz zu den anderen Nobelpreisen nicht in Stockholm, sondern in Oslo vergeben. Für die Auswahl ist eine Jury zuständig, die vom norwegischen Parlament ernannt wird.
Bislang sind in dieser Woche die Nobelpreise für Medizin, Physik, Chemie und Literatur vergeben worden. Am Montag folgt abschließend die Bekanntgabe des diesjährigen Wirtschaftsnobelpreisträgers, der als einziger nicht auf das Testament von Nobel zurückgeht.