Flughafen München
Alarmierend: Ohne dritte Startbahn 17.000 Jobs gefährdet
31. Oktober 2015, 7:08 Uhr aktualisiert am 31. Oktober 2015, 7:08 Uhr
Die skeptischen Äußerungen von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) zur dritten Startbahn am Münchner Flughafen haben die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft alarmiert. Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt sagte am Freitag in München: "Jetzt entscheidet sich, ob Bayern infrastrukturfähig bleibt."
In den Hauptverkehrszeiten sei die Kapazität des Flughafens schon heute überschritten. "Wenn er jetzt nicht ausgebaut wird, ist seine Position als internationales Luftverkehrsdrehkreuz gefährdet", und 17 000 Arbeitsplätze gingen verloren, warnte Brossardt. Die dritte Startbahn sei "im Interesse der Wirtschaft und der gesamten Gesellschaft. Die Politik muss deshalb die Voraussetzungen für einen zügigen Baubeginn schaffen".
Seehofer hatte am Donnerstag vor Bürgern in Attaching nahe dem Flughafen gesagt, er sehe bei der derzeitigen Zahl der Starts und Landungen keine Notwendigkeit für eine dritte Startbahn. Er will vor Jahresende eine Entscheidung treffen. Die Flughafengesellschaft (FMG) mit Bund, Freistaat und Landeshauptstadt als Eigentümer hat seit dem Sommer höchstrichterlich bestätigtes Baurecht. Die Münchner Rathausspitze sieht sich weiter an einen ablehnenden Bürgerentscheid aus dem Jahr 2012 gebunden.