Verständigungsschwierigkeiten zwischen einer aufgebrachten Mutter und einem Bahnhof-Passanten haben am Donnerstagvormittag in München einen größeren Polizeieinsatz ausgelöst. Am Ende ging zum Glück alles gut aus.

Was war passiert? Ein Zeuge alarmierte per Notruf die Polizei und gab an, dass eine verzweifelte Frau am Haltepunkt Rosenheimer Platz herumschreien würde. Als er sie ansprach, habe sie gesagt, dass ihr einjähriges Baby ohne sie in der S-Bahn weiterfahren würde. Daraufhin verständigten die Beamten sofort mehrere Streifen der Bundespolizei und des Sicherheitsdienstes der Bahn, um nach dem Kind zu suchen. Auch die Triebfahrzeugführer auf der Münchner Stammstrecke wurden informiert. Die genaue S-Bahn-Linie und eine detaillierte Beschreibung des Kindes konnte die 37-Jährige Mutter aus Waldkraiburg aufgrund von Verständigungsproblemen und ihres Gemützustands nicht abgeben.

Später stellte sich jedoch heraus, dass das Baby nicht alleine unterwegs war: Sein Vater, der Lebensgefährte der 37-Jährigen, war bei ihm. Mit seiner Hilfe konnten die Beamten den Fall schließlich aufklären: Die Frau war mit ihrem Lebensgefährten und dem Baby auf dem Nachhauseweg gewesen. Am Haltepunkt Rosenheimer Platz hatte sie jedoch den Umstieg verpasst, sodass nur der Vater und der Sohn abfuhren. Daraufhin war sie in Panik geraten. Die Beamten beruhigten die Frau schließlich und zeigten ihr den Weg zum Hauptbahnhof für die weitere Heimreise. Auch wenn schlussendlich weder eine Vermissung noch eine Straftat vorlag, hat sich der Mitteiler laut Polizei genau richtig verhalten. Er zeigte Zivilcourage und blieb bei der aufgewühlten Frau, bis die Polizei eintraf.