Neujahrstag am 16. Februar
Das chinesische Neujahrsfest im Zeichen des Hundes
16. Februar 2018, 16:27 Uhr aktualisiert am 16. Februar 2018, 16:27 Uhr
Am Freitag beginnt das chinesische Neujahr, das dieses Jahr ganz im Zeichen des Hundes steht. Und die Chinesen wissen, wie man das neue Jahr gebührend einläutet: 15 Tage lang wird das wichtigste chinesische Fest traditionell gefeiert.
Peking - Prachtvolle Feuerwerke sind wohl die einzige Gemeinsamkeit zwischen dem westlichen Silvester und dem chinesischen Neujahrsfest. Und in Peking, der Hauptstadt Chinas, sind Feuerwerke zum diesjährigen Fest sogar verboten - aus Angst vor Smog und Unfällen. Dafür warten die Chinesen aber wieder mit beeindruckenden Drachen- und Löwentänzen auf, um das neue Jahr zu begrüßen.
Am 16. Februar beginnt gemäß des Lunisolarkalenders das Jahr des Hundes. Der Neujahrstag fällt in der chinesischen Kultur allerdings nicht wie bei uns immer auf dasselbe Datum. Das vergangene Jahr des Feuer-Hahns begann am 28. Januar 2017 und das folgende Jahr des Erd-Schweins startet am 5. Februar 2019. Der Grund dafür ist, dass der Neujahrstag immer auf einen Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar fällt.
Das chinesische Neujahrsfest dauert 15 Tage
Wer jetzt aber glaubt, der Jahreswechsel sei von einem Tag auf den anderen erledigt, der irrt sich. Denn in China wird der Beginn des neuen Jahres ausgiebig zelebriert: Traditionell umfasst das chinesische Neujahrsfest ganze 15 Tage! Viele Chinesen sparen sich sogar ihren gesamten Jahresurlaub auf, um in dieser Zeit mehrere Wochen lang mit ihrer Familie feiern zu können. Da das chinesische Neujahrsfest ein Clan- und Familienfest ist, reisen auch viele Überseechinesen jedes Jahr anlässlich des wichtigsten chinesischen Feiertags in ihre Heimat und verursachen damit die größte regelmäßige Migrationsbewegung der Welt.
Ist man erst einmal in der Heimat angekommen, wird traditionsgemäß am letzten Abend des Jahres Fisch gegessen. Denn das chinesische Wort für Fisch bedeutet auch Überfluss. Am Jahresende Fisch zu essen soll daher dafür sorgen, dass die Familie auch im folgenden Jahr im Wohlstand lebt. Neben feierlichen Drachen- und Löwentänzen sieht man außerdem rot gefärbte Lampen und Papierbänder, wohin das Auge reicht. Dass die Chinesen bei der Dekoration auf Rot setzen, ist ebenfalls kein Zufall. Rot steht in China für Glück, Freude und auch für Wohlstand.
Eine Tradition dürfte vor allem Schleckermäuler ganz besonders freuen: Um das neue Jahr zu "süßen", isst man zum Neujahrsfest auch süßen Reis. Weitere Bräuche, die der Familie Glück bringen sollen, sind das Öffnen von Fenstern und Türen sowie ein Licht, das die ganze Neujahrsnacht über brennt. Geöffnete Türen und Fenster sollen das Glück während des Festes hereinlassen und das Licht leuchtet dem Glück den Weg ins Haus. Diese Traditionen gehen zwar mit frostigen Temperaturen im Haus und hohen Stromkosten einher, aber was tut man nicht alles fürs Glücklichsein!
Am Neujahrstag wird nicht geputzt
Außerdem gibt es auch bestimmte Dinge, die zum Neujahrsfest vermieden werden sollen, um nicht vom Pech verfolgt zu werden. Über ein No-Go dürften sich vor allem Putzmuffel freuen. Den Boden am Neujahrstag zu kehren gilt in China als absoluter Fauxpas, denn damit soll das Glück weggekehrt werden. Die Aufräum-Aktion nach der Party muss also noch etwas warten. Außerdem herrschen zum chinesischen Neujahrsfest auch gewisse Stylingregeln: Auf weiße Kleidung sollte man besser verzichten, da Weiß in China auf Beerdigungen getragen wird. Und auch schwarze Kleidung ist unerwünscht, den Schwarz gilt als die Farbe des Unglücks. Beachtet man all diese Regeln, kann zum neuen Jahr aber auch nichts mehr schief gehen.
Das chinesische Neujahrsfest wird übrigens nicht nur in China gefeiert, sondern ist in ganz Ostasien eine wichtige Tradition. So wird auch in Korea, der Mongolei und im Vietnam am Freitag das neue Jahr begrüßt. In Ländern mit vielen Auslandschinesen wie zum Beispiel in Thailand, Singapur, Malaysia und auch in Übersee finden Neujahrsfeste in speziellen Stadtgebieten, den sogenannten Chinatowns, statt. Und sogar Thomas Müller sendete gemeinsam mit tierischer Unterstützung via Instagram einen Neujahrsgruß an die asiatische Bevölkerung. Na dann, einen guten Rutsch!