Blick in die Sterne

Diese Himmelsereignisse sollten Sie 2023 nicht verpassen


Eine Sternschnuppe ist während der Geminiden über dem Kochelsee zu sehen.

Eine Sternschnuppe ist während der Geminiden über dem Kochelsee zu sehen.

Von Von Hans-Ulrich Keller, dpa

Zu Jahresbeginn nimmt der Löwe seinen Platz am Sternenhimmel ein. Finsternisse gibt es 2023 kaum zu sehen. Dafür bringen zwei Sternschnuppenströme mehr als hundert Meteore pro Stunde.

Auch das Jahr 2023 hat zahlreiche Highlights am Nachthimmel zu bieten. Zu Jahresbeginn ist der winterliche Nachthimmel besonders reich an hellen Sternen und ein Meteorstrom liefert bis zu 130 Sternschnuppen pro Stunde. Später im Jahr gibt es eine partielle Mondfinsternis. Ein Überblick:

Sternenhimmel zu Jahresbeginn

Der hellste Fixstern am irdischen Firmament, Sirius im Großen Hund, flackert zu Jahresbeginn in bläulich-weißem Licht halbhoch im Südosten. Orion mit dem rötlichen Schulterstern Beteigeuze und dem Fußstern Rigel ist im Süden zu sehen. Hoch über unseren Köpfen steht die gelbliche Kapella, Hauptstern im Fuhrmann. Aldebaran, das rötliche Stierauge, zieht im Südwesten die Blicke auf sich.

Am Osthimmel erkennt man die Zwillinge mit ihren hellen Sternen Kastor und Pollux. Dem Großen Hund folgt der Kleine Hund mit seinem gelblichen Hauptstern Prokyon. Tief am Osthimmel nimmt der Löwe seinen Platz ein. Er ist eben aufgegangen und deutet den kommenden Frühling an. Die leuchtkräftigen Sterne Sirius, Prokyon, Kastor, Kapella, Aldebaran und Rigel bilden das Wintersechseck, das leicht am Sternenhimmel auszumachen ist.

Finsternisse 2023

Das Jahr 2023 zeigt sich für Mitteleuropa ausgesprochen finsternisarm. Von den vier Finsternissen, die 2023 stattfinden, kann lediglich die partielle Mondfinsternis vom 28. Oktober bei uns verfolgt werden. Die ringförmig-totale Sonnenfinsternis vom 20. April und die ringförmige Sonnenfinsternis vom 14. Oktober bleiben von Mitteleuropa aus unbeobachtbar. Die Halbschatten-Mondfinsternis vom 5. Mai bleibt von Mitteleuropa aus ebenfalls unbeobachtbar.

Sichtbarkeit der Planeten 2023

Merkur, der sonnennahe Planet, zeigt sich den bloßen Augen immer nur wenige Tage im Jahr. Von Ende März bis Mitte April kann man den flinken Planeten tief am Südwesthimmel etwa eine halbe Stunde in der Abenddämmerung sehen. Am Morgenhimmel kann man ihn Ende Januar sowie Mitte September bis Anfang Oktober erspähen.

Venus ist von Januar bis Ende Juli Abendstern. Am 7. Juli strahlt sie in maximaler Helligkeit am Abendhimmel. Am 13. August überholt sie die Erde auf der Innenbahn. Sie hält sich am Taghimmel auf und ist nachts unsichtbar. Ende August erscheint sie am Morgenhimmel. Am 19. September leuchtet sie mit maximaler Helligkeit am Morgenhimmel. Bis über das Jahresende hinaus spielt sie ihre Rolle als Abendstern.

Mars hält sich bis Juli am Abendhimmel. Seine Helligkeit sinkt bis Sommerbeginn permanent ab. Am 18. November wird er von der Sonne eingeholt und steht unbeobachtbar mit ihr am Taghimmel. Im Frühjahr 2024 erscheint der Rote Planet dann am Morgenhimmel.

Jupiter steht am 11. April in Konjunktion mit der Sonne, ist somit unsichtbar am Taghimmel vertreten. Im Mai taucht der Riesenplanet wieder am Morgenhimmel auf. Am 3. November kommt er im Sternbild Widder in Gegenschein oder Opposition zur Sonne. Jupiter ist somit die ganze Nacht über zu beobachten. Bis Anfang April 2024 kann der Riesenplanet am Abendhimmel gesehen werden.

Saturn, der ringgeschmückte Planet, steht am 27. August im Sternbild Wassermann in Opposition zur Sonne. Bis Jahresende ist der Ringplanet am Abendhimmel vertreten. Am 16. Februar wird er von der Sonne eingeholt und steht unbeobachtbar in Konjunktion mit ihr. Ende März erscheint der Ringplanet wieder am Morgenhimmel.

Sternschnuppenströme 2023

Zu Jahresbeginn erscheinen die Meteore der Quadrantiden. Dieser periodische Meteorstrom liefert im Maximum um den 4. Januar bis zu 130 Sternschnuppen pro Stunde. Damit zählen die Quadrantiden zu den ergiebigsten Meteorströmen des Jahres.

In der ersten Mai-Woche tauchen die Eta-Aquariden auf. Sie scheinen dem Sternbild Wassermann zu entströmen. Das ausgeprägte Maximum wird in den Morgenstunden des 6. Mai erwartet, wobei bis zu siebzig Meteore pro Stunde aufflammen.

Im August wird der ergiebigste Sternschnuppenschauer des ganzen Jahres aktiv. Vom 10. bis 14. flammen die Perseïden auf. Unter ihnen sind auch recht helle Objekte, die man als Boliden oder Feuerkugeln bezeichnet. Der Höhepunkt der Perseïdentätigkeit wird in der Nacht vom 12. auf 13. August erreicht, wo mehr als hundert Meteore pro Stunde aufleuchten.

Mitte November machen sich am Morgenhimmel die Leoniden bemerkbar. Sie scheinen dem Sternbild Löwe zu entspringen. Um den 18. sind in diesem Jahr rund fünfzehn Sternschnuppen dieses Stromes zu registrieren.

Sonnenlauf und Jahreszeiten

Zu Jahresbeginn hält sich die Sonne im Sternbild Schütze nahe dem Stern Nunki auf. Am Nachmittag des 4. Januar eilt die Erde durch ihren sonnennächsten Bahnpunkt, wobei sie 147.099.000 Kilometer vom Tagesgestirn trennen. Das Sonnenlicht erreicht uns dabei nach acht Minuten und zehn Sekunden.

Am Abend des 6. Juli passiert die Erde den sonnenfernsten Punkt ihrer elliptischen Bahn. Sie ist dann 152.093.000 Kilometer entfernt, weshalb das Sonnenlicht siebzehn Sekunden länger zu uns unterwegs ist als Anfang Januar.

Der astronomische Frühling hält seinen Einzug am 20. März um 22.24 Uhr MEZ, wenn die Sonne den Himmelsäquator in nördlicher Richtung überschreitet. Es tritt die Frühlings-Tagundnachtgleiche ein.

Den Gipfel ihrer Jahresbahn erklimmt die Sonne zu Sommerbeginn am 21. Juni um 16.58 Uhr MESZ. Der astronomische Herbst beginnt am 23. September um 8.50 MESZ mit dem Wechsel der Sonne auf die südliche Himmelssphäre. Zu Winterbeginn am 22. Dezember um 4.27 Uhr MEZ nimmt die Sonne ihren Jahrestiefststand ein, wir erleben die längste Nacht des Jahres.

Kalenderdaten 2023

Das Jahr 2023 beginnt bereits am 31. Dezember 2022 um 15.30 Uhr Mitteleuropäischer Zeit - astronomisch gesehen. Dann passiert die Sonne den Punkt 280 Grad östlich vom Frühlingspunkt in ihrer scheinbaren Jahresbahn. Man spricht auch vom Besselschen Jahresbeginn nach Friedrich Wilhelm Bessel, erster Direktor der Königsberger Sternwarte, heute Kaliningrad.

Nach dem Gregorianischen Kalender hat das Jahr 2023 als Gemeinjahr 365 Tage.

Am 15. September beginnt das jüdische Jahr 5784 mit Sonnenuntergang. Der jüdische Neujahrstag fällt daher auf den 16. September 2023.

Das islamische Jahr 1445 beginnt am 18. Juli ebenfalls mit Sonnenuntergang. Der erste Tag des islamischen Jahres 1445 korrespondiert daher mit dem 19. Juli 2023.

Die Japaner begrüßen am 1. Januar das Jahr 2683 des kaiserlichen Kalenders.

Am 22. Januar 2023 beginnt das 40. Jahr im 79. Zyklus des traditionellen chinesischen Kalenders. Es ist das Jahr des Hasen (gui-mao). Damit sind seit Beginn der chinesischen Zeitrechnung 4720 Jahre vergangen.

Mars ist der Jahresregent 2023. Jahresregenten können die sieben klassischen Planeten Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn sein.

Feiertage

Der Ostersonntag fällt im Jahr 2023 auf den 9. April. Der Neujahrstag ist ein Sonntag, ebenso fällt Silvester auf einen Sonntag. Aschermittwoch ist am 22. Februar, Christi Himmelfahrt am 18. Mai, Pfingstsonntag am 28. Mai und Fronleichnam am Donnerstag, 8. Juni. Der 1. Advent fällt auf Sonntag, 3. Dezember und der 1. Weihnachtstag ist am Montag, 25. Dezember.

Die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) soll von Sonntag, 26. März, bis Sonntag, 29. Oktober 2023, gelten. Die Uhren gehen in diesem Zeitraum gegenüber der Weltzeit (UTC) um zwei Stunden vor. Es gilt: MESZ = UTC + 2 Stunden. Die Umstellung der Uhren erfolgt nachts. Am 26. März sind die Uhren um 2.00 Uhr um eine Stunde auf 3.00 Uhr vorzustellen. Am 29. Oktober werden sie um 3.00 Uhr auf 2.00 Uhr zurückgestellt.

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Blick in den Sternenhimmel: Das kommende Jahr hat zahlreiche Highlights am Nachthimmel zu bieten.

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Der Beginn einer Mondfinsternis.