Kasachstan

Dutzende Tote bei gewaltsamem Protest in Almaty


Sicherheitskräfte während einer sogenannten Antiterroroperation im Einsatz, um die Massenunruhen zu beenden.

Sicherheitskräfte während einer sogenannten Antiterroroperation im Einsatz, um die Massenunruhen zu beenden.

Von mit Material der dpa

In Kasachstan dauern die Massenunruhen an. In Almaty liefern sich bewaffnete Demonstranten und das Militär einen "heftigen Schusswechsel". Unterdessen verlegt Moskau Soldaten in das zentralasiatische Land.

Bei Ausschreitungen in Kasachstans Wirtschaftsmetropole Almaty hat es Berichten zufolge Dutzende Tote gegeben.

Angesichts der Unruhen in Kasachstan hat Russland Soldaten in das zentralasiatische Land verlegt. Es seien Fallschirmjäger als Teil einer Friedenstruppe entsandt worden, meldeten mehrere russische Staatsagenturen übereinstimmend unter Berufung auf die Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit. Kasachstan hatte das Militärbündnis um Hilfe gebeten.

In der Nacht hätten Menschen versucht, verschiedene Polizeigebäude zu stürmen, zitierte der kasachische Fernsehsender Khabar 24 einen Sprecher des Innenministeriums, wie die russische Staatsagentur Tass meldete. Dabei seien "Dutzende Angreifer eliminiert" worden. Deren Identitäten werde nun ermittelt. Das lässt darauf schließen, dass es Todesopfer gegeben haben könnte.

Internetseiten kasachischer Medien waren auch am Morgen nicht vom Ausland aus zu erreichen. Die genaue Lage war deshalb unklar.

Bislang hatten die Behörden nur acht getötete Polizisten und Soldaten offiziell bestätigt. Zu Todesopfern unter Zivilisten gab es bislang keine Angaben. In der vergangenen Nacht schritt das Militär ein. Seither laufen an verschiedenen Stellen der Stadt Almaty in Zentralasien Einsätze gegen Demonstranten, die Berichten zufolge auch bewaffnet sein sollen. Einwohner seien aufgerufen worden, an sicheren Orten zu bleiben und Straßen zu meiden.

Auslöser der größten Protestwelle seit Jahren war Unmut über deutlich gestiegene Treibstoffpreise an den Tankstellen der öl- und gasreichen Ex-Sowjetrepublik mit mehr als 18 Millionen Einwohnern. Sie schlugen in regierungskritische Proteste um.

300 kasachische Soldaten sind wegen der Unruhen in gepanzerten Mannschaftswagen angerückt.

300 kasachische Soldaten sind wegen der Unruhen in gepanzerten Mannschaftswagen angerückt.