Germanwings-Unglück
Ein Jahr nach Flugzeug-Absturz geht es wieder nach Spanien
1. März 2016, 12:58 Uhr aktualisiert am 1. März 2016, 12:58 Uhr
Ein Jahr nach dem Tod von zahlreichen Schülern und Lehrern beim Germanwings-Unglück will eine Gruppe des betroffenen Gymnasiums in Haltern am See wieder zum Austausch nach Spanien fliegen. Erneut werden sie dafür in Germanwings-Maschinen steigen.
Vor einem Jahr starben 16 Schüler und 2 Lehrerinnen aus Haltern am See beim Germanwings-Unglück, nun fliegt erneut eine Gruppe des Joseph-König-Gymnasiums zum Austausch nach Barcelona. "Wir werden mit 2 Lehrern und 23 Schülern fliegen, ich selbst bin auch drei Tage mit dabei", sagte Schulleiter Ulrich Wessel am Dienstagmorgen zu einem entsprechenden Bericht der "Rheinischen Post". "Wir haben durch die Katastrophe das Band zur spanischen Schule verstärkt und bleiben durch den Besuch in enger Verbundenheit."
Um eine Parallele zur Tragödie zu vermeiden, fliegen die Schüler und Lehrer am kommenden Dienstag nicht von Düsseldorf ab, sondern von Köln - auf Hin- und Rückflug reisen sie aber erneut mit Germanwings. "Sicherlich wird dieser Besuch auch ein wenig der Rückkehr zur Normalität dienen", sagte Wessel der Deutschen Presse-Agentur.
Am 24. März 2015 war eine Germanwings-Maschine mit der Flugnummer 4U9525 auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen zerschellt. Der Co-Pilot hatte das Flugzeug nach Überzeugung der Ermittler absichtlich zum Absturz gebracht. Zu den 150 Toten gehörten auch Schüler und Lehrerinnen aus Haltern.
Für immer mit der Absturz-Tragödie verknüpft
Germanwings war mit seiner Basis am Flughafen Köln/Bonn einst die drittgrößte Fluggesellschaft Deutschlands. Auf Sicht wird die Marke allerdings in den kommenden Jahren von den Rollfeldern verschwinden, weil der Lufthansa-Konzern sein komplettes Billigflugangebot mittlerweile über die Plattform Eurowings organisiert. So will sich der Konzern im Kampf gegen Konkurrenten wie Easyjet und Ryanair behaupten.
Die Marke Germanwings, die 2002 den Flugbetrieb startete und 2013 neu gestaltet wurde, hat ihren eigenständigen Markenauftritt bereits ebenso verloren wie ihre Präsenz im Internet und im Vertrieb. Die Germanwings-Jets werden in den kommenden Jahren umgestaltet.
Der Name Germanwings wird noch lange mit dem wohl vom Co-Piloten herbeigeführten Absturz des Flugs 4U9525 verbunden werden, bei dem im März 2015 alle 150 Menschen im Flugzeug ums Leben kamen. Der Markenwechsel hin zu Eurowings war aus unternehmensstrategischen Gründen aber schon vor der Katastrophe beschlossene Sache - die Tragödie hat den Umbau eher verzögert als beschleunigt.