Nach Vorwürfen

Ermittlungen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann eingestellt

Mitte Juni waren nach Vorwürfen von Frauen Ermittlungen gegen den Rammstein-Frontmann Till Lindemann eingeleitet worden. Diese sind nun eingestellt worden. Auch aufgrund der Tatsache, dass keine Opfer auffindbar sind.


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Die Ermittlungen gegen den Rammstein-Sänger Till Lindemann sind eingestellt worden.

Von dpa

Das Strafermittlungsverfahren gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann wegen des Verdachts der Begehung von Sexualdelikten ist von der Berliner Staatsanwaltschaft eingestellt worden. Die Auswertung der verfügbaren Beweismittel habe keine Anhaltspunkte dafür erbracht, dass Lindemann "sexuelle Handlungen an Frauen gegen deren Willen vorgenommen" habe, teilte die Staatsanwaltschaft mit. 

Der Anwalt von Lindemann teilte am Dienstag mit, die schnelle Einstellung belege, "dass die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft keine Beweise beziehungsweise Indizien zutage gefördert haben, um meinen Mandanten wegen der Begehung von Sexualstraftaten anklagen zu können. An den Anschuldigungen war schlichtweg nichts dran." Im Internet und in den Medien sei es zu "schwerwiegenden Vorverurteilungen" ohne Grundlage gekommen. Man werde weiter juristisch gegen unzulässige Darstellungen vorgehen.

Opfer und Zeugen nicht auffindbar

Die Strafermittlungen waren Mitte Juni nach Berichten über Vorwürfe von Frauen gegen Lindemann eingeleitet worden. Mehrere Frauen hatten zuvor - teilweise anonym - Lindemann beschuldigt und Situationen geschildert, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Die Staatsanwaltschaft teilte nun mit, dass Opfer oder Zeugen sich nicht gemeldet hätten oder nicht auffindbar seien. "Mutmaßliche Geschädigte haben sich bislang nicht an die Strafverfolgungsbehörden gewandt, sondern ausschließlich – auch nach Bekanntwerden des Ermittlungsverfahrens – an Journalistinnen und Journalisten." Es sei daher nicht möglich gewesen, Vorwürfe "ausreichend zu konkretisieren" oder die Glaubwürdigkeit von möglichen Opfern zu klären.

Die Anwaltskanzlei von Lindemann teilte am Dienstag mit: "Die schnelle Einstellung des Ermittlungsverfahrens durch die Staatsanwaltschaft Berlin belegt, dass es keine hinreichenden Beweise beziehungsweise Indizien für die angebliche Begehung von Sexualstraftaten durch unseren Mandanten gibt."

Keine tatsächlichen Anhaltspunkte

Zu dem als Erstes bekannt gewordenen Vorwurf einer Nordirin, der sich auf ein Konzert in Litauen bezog, hätten sich nach Auswertung der Unterlagen "keine konkreten tatsächlichen Anhaltspunkte für Sexualstraftaten durch den Beschuldigten" ergeben, so die Staatsanwaltschaft. Die Herkunft eines Blutergusses lasse sich nicht konkret zuordnen. Die Angaben einer weiteren Zeugin, die zunächst über Youtube Vorwürfe erhoben habe, "blieben in den Vernehmungen zu unkonkret", sie habe auch keine strafrechtlichen Vorfälle geschildert, die sie selbst erlebt habe, erklärte die Ermittlungsbehörde. Die von ihr geschilderten Umstände stellten entweder Rückschlüsse aus Beobachtungen dar oder sind ihr von anderen geschildert worden. Andere von ihr genannte mögliche Zeugen hätten entweder ebenfalls nichts Strafrechtliches beobachtet oder hätten nicht identifiziert werden können.