Flugzeugabsturz in Äthiopien

Flugzeugabsturz: Wohl auch Deutsche unter den Todesopfern


In Jakarta untersuchen Ermittler Wrackteile der abgestürzten Boeing 737.

In Jakarta untersuchen Ermittler Wrackteile der abgestürzten Boeing 737.

Von mit Material der dpa

Beim Absturz einer Passagiermaschine in Äthiopien sind nach Angaben der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines alle 157 Insassen ums Leben gekommen. Unter den Opfern seien zahlreiche Europäer, teilte die Airline mit. An Bord der Boeing 737 seien 149 Passagiere und acht Crew-Mitglieder gewesen. Das Auswärtige Amt davon aus, dass auch Deutsche unter den Opfern sind. Die Fluggesellschaft hatte die neue Maschine nach eigenen Angaben erst im November erworben.

Die Unglücksmaschine, die von Addis Abeba nach Nairobi fliegen sollte, war am Sonntagmorgen kurz nach dem Start abgestürzt. Die Insassen hätten 33 verschiedene Nationalitäten gehabt, meldete das Staatsfernsehen. Unter den Todesopfern waren nach Angaben der Airline 32 Kenianer, 18 Kanadier, 9 Äthiopier, 8 US-Amerikaner, 8 Italiener, 8 Chinesen, 7 Briten sowie 7 Franzosen, sagte der CEO der Fluggesellschaft, Tewolde GebreMariam, am Sonntagmittag vor Journalisten. Zuvor hatte es widersprüchliche Angaben zu den Nationalitäten der Opfer gegeben.

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Trümmer eines Ethiopian Airlines Flugzeugs nach dem Absturz in Bishoftu. Eine Maschine der Fluggesellschaft ist nahe der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba abgestürzt.

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Das von der Ethiopian Airlines Facebookseite zur Verfügung gestellte Bild zeigt Tewolde Gebremariam, Chef der Ethiopian Airlines, am Absturzort.

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Angehörige reagieren am Internationalen Flughafen Bole, nachdem sie Informationen zur abgestürzten Maschine von Ethiopian Airlines erhalten haben. Eine Maschine der Fluggesellschaft ist nahe der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba abgestürzt.

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Eine Boeing 737 der Ethiopian Airlines beim Start.

Das Auswärtige Amt davon aus, dass auch Deutsche unter den Opfern sind. "Das Auswärtige Amt und die Botschaft Addis Abeba stehen mit Ethiopian Airlines und den äthiopischen Behörden in engem Kontakt, um dazu schnellstmöglich gesicherte Informationen zu erhalten", teilte das Ministerium in Berlin mit, ohne eine genaue Zahl zu nennen.

Die Herkunft der übrigen Todesopfer war zunächst unbekannt. "Die deutsche Botschaft in Addis Abeba steht in engem Kontakt mit den äthiopischen Behörden, um zu klären, ob auch deutsche Staatsangehörige betroffen sind", teilte Außenminister Heiko Maas mit. Die Maschine stürzte nach Angaben der Fluggesellschaft nahe der Stadt Bishoftu ab, etwa 50 Kilometer südöstlich der äthiopischen Hauptstadt.

Absturzursache erst unklar

Kurz nach Abflug habe der erfahrene Pilot einen Notruf abgesetzt und daraufhin die Freigabe zur Rückkehr erhalten, sagte GebreMariam. Der Funkkontakt zur Maschine sei wenige Minuten nach dem Start abgebrochen, hatte die Airline zuvor erklärt. Die neue Maschine war zuletzt am 4. Februar gewartet worden. Seit dem Kauf des Flugzeuges Ende letzten Jahres sei es rund 1.200 Stunden im Einsatz gewesen. Der Pilot hatte seit 2010 für die Fluggesellschaft gearbeitet. Die Absturzursache war zunächst unklar.

"Unsere tief empfundene Anteilnahme und unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer", erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel über die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz. In einem Kondolenzschreiben schrieb Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: "Der Tod so vieler Menschen an Bord erfüllt mich mit tiefer Trauer." Via Twitter hatte zuerst das Büro des äthiopischen Regierungschefs Abiy Ahmed den Angehörigen sein Beileid ausgesprochen.

Ethiopian Airlines gilt als zuverlässige Fluggesellschaft. Sie bietet weltweite Verbindungen an, auch nach Frankfurt am Main, München, London, New York, Bangkok und Dubai. Es ist allerdings nicht das erste Unglück eines Flugzeugs der Airline.

Am 25. Januar 2010 stürzte eine Boeing 737-800 der Fluggesellschaft vor der libanesischen Küste ins Mittelmeer, die 90 Insassen starben. Im November 1996 wurde eine Maschine der Airline entführt. Sie war ebenfalls auf dem Weg von Addis Abeba nach Nairobi. Die Entführer forderten trotz zu geringer Treibstoffmenge, nach Australien geflogen zu werden. Der Kapitän entschloss sich zu einer spektakulären Notwasserung vor den Komoren, um möglichst viele Passagiere zu retten. 125 Insassen starben, rund 50 überlebten.