Immer wieder Idomeni

Im Flüchtlingslager Idomeni gibt es Randale und mehrere Verletzte


Immer wieder kommt es im Flüchtlingslager bei Idomeni nahe der griechisch- mazedonischen Grenze zu Auseinandersetzungen. Gleichzeitig mutiert das Lager zu einem Hort organisierter Kriminalität.

Immer wieder kommt es im Flüchtlingslager bei Idomeni nahe der griechisch- mazedonischen Grenze zu Auseinandersetzungen. Gleichzeitig mutiert das Lager zu einem Hort organisierter Kriminalität.

Von Monika Müller

Flüchtlinge werfen mit Steinen, die Polizei antwortet mit Tränengas. In Griechenland hoffen weiterhin Tausende auf die Weiterreise nach Mitteleuropa. Bei vielen liegen die Nerven blank.

Bei Auseinandersetzungen im Flüchtlingslager von Idomeni sind in der Nacht zum Donnerstag sechs Menschen leicht verletzt worden. Vier Demonstranten sowie zwei Polizisten wurden in Krankenhäusern behandelt, berichten griechische Medien. Die Lage war eskaliert, nachdem rund 300 Lagerbewohner versucht hatten, einen Eisenbahnwaggon als Rammbock zu nutzen, um die Grenze nach Mazedonien zu durchbrechen.

Die Migranten warfen mit Steinen, die Polizei setzte Tränengas und Blendgranaten ein. Immer wieder kommt es im Lager an der mazedonischen Grenze zu Tumulten. Derzeit halten sich dort rund 9.000 Menschen auf, darunter auch viele Frauen und Kinder. Die griechische Regierung will eine gewaltsame Räumung vermeiden und setzt darauf, dass die Bewohner freiwillig in staatliche Lager umziehen. Diese jedoch hoffen weiterhin, die Grenze und damit der Weg nach Mitteleuropa könnten sich noch öffnen.

Die Lage der Flüchtlinge in Griechenland bleibt insgesamt angespannt. Mittlerweile halten sich rund 54.500 Flüchtlinge und Migranten im Land auf. Seit dem Inkrafttreten des Flüchtlingspakts zwischen der EU und der Türkei kommen jedoch derzeit nur wenige Neuankömmlinge. So setzten von Mittwoch auf Donnerstag nach Angaben des griechischen Stabs für die Flüchtlingskrise lediglich 100 Menschen illegal von der türkischen Küste zu den griechischen Inseln über.

Nach dem Abkommen zur Begrenzung des Flüchtlingszuzugs schickt die EU Migranten, die seit dem 20. März illegal in Griechenland eingereist sind, zurück in die Türkei.

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