Ergebnis der Umfrage
Ist die Monarchie noch zeitgemäß? idowa-Leser sind sich uneins
19. September 2022, 13:39 Uhr aktualisiert am 19. September 2022, 16:00 Uhr
Beim Begräbnis von Queen Elizabeth II. am Montag in Windsor ist die Anteilnahme gewaltig. Tausende Menschen stehen seit dem Vorabend an, um dabei zu sein und Abschied zu nehmen. Doch der Tod der Queen hat nicht nur Trauer mit sich gebracht, sondern auch der Royals-Debatte in England neuen Auftrieb gegeben. Unsere Leser sind dabei unterschiedlicher Ansicht.
"God Save the King". Zum ersten Mal seit 70 Jahren ist diese Zeile nun wieder als Nationalhymne in London zu hören. Die Trauer um die Queen ist riesig und London kämpft mit dem Ausnahmezustand des Landes. Die BBC zitierte einen ausländischen Diplomaten mit den Worten: "Das ist das Begräbnis des Jahrhunderts." Doch wie wird es nun nach der Krönung von König Charles III. und der Beisetzung seiner 96 Jahre alten Mutter mit der Monarchie weitergehen? In Cardiff haben die Monarchie-Gegner ihre Meinung schon kundgetan: Sie führten einen stillen Protest bei der Trauerreise des Königs in Wales und hielten Schilder mit Aufschriften wie "Schafft die Monarchie ab", "Bürger statt Untertan" oder "Demokratie jetzt" hoch. Viele empfanden dies als respektlos, die Polizei verhaftete sogar einige Protestierende - und das trotz des Rechtes der Demonstrationsfreiheit. Handlungen, die die Debatte um die Zukunft des Königtums nur weiter anstacheln. Von Charles III. als neuem Staatsoberhaupt wird jetzt erwartet, die Bevölkerung in die richtige Richtung zu lenken und die Monarchie und sich selbst zu beweisen. Dazu gehört vor allem eine freundliche und gewissenhafte Art, die der 73-Jährige vor laufenden Kameras aufgrund eines auslaufenden Füllers zunächst nicht zeigen konnte. Dadurch geriet der frisch gekrönte König direkt unter die Kritik der sozialen Medien. Kritik, die der Monarchie in Zeiten wie diesen stark schadet.
An unsere Umfrage über die Zeitgemäßheit der Monarchie in Großbritannien beteiligten sich 1534 Leser. Sie kamen dabei zu keinem eindeutigen Ergebnis. 458 Teilnehmer (30 Prozent) sind der Meinung, dass ein König auch ohne politische Macht ein Vorbild für sein Volk sein kann und man diese Tradition nicht aufgeben sollte. 447 Lesern (29 Prozent) ist es egal, da sie nicht direkt betroffen sind. 629 Teilnehmer (41 Prozent) halten die Monarchie nicht mehr für zeitgemäß. Einzelne Familien sollten nicht auf Kosten der Steuerzahler leben.