Coronavirus

Italien meldet fast 800 Tote an einem Tag


In Italien sind am Samstag fast 800 Menschen gestorben (Symbolbild).

In Italien sind am Samstag fast 800 Menschen gestorben (Symbolbild).

Von mit Material der dpa

Italien kann all die Toten fast gar nicht mehr beweinen. Trotz Ausgangssperren sterben immer mehr mit dem Coronavirus infizierte Menschen. Jetzt ist die Zahl so hoch wie nie zuvor.

Im Zuge der Coronavirus-Pandemie hat Italien an nur einem Tag fast 800 Tote vermeldet. Bis Samstag starben 4825 Menschen, teilte der Zivilschutz in Rom mit. Das sind 793 mehr als am Vortag und so viele wie bisher an keinem anderen Tag seit dem Ausbruch in dem Land Ende Februar. Besonders stark betroffen ist die nördliche Region Lombardei.

Italien ist das Land mit den meisten offiziell gemeldeten Toten wegen des Coronavirus auf der Welt. Die Regierung hatte daher erst am Freitag die Ausgangssperren verschärft, die seit dem 10. März landesweit gelten. Allerdings fordern Regionalpolitiker im Norden weitere Maßnahmen. In der Lombardei war der Ausbruch vor einem Monat bemerkt worden.

Insgesamt stieg die Zahl der Infizierten auf 53.578 Menschen - das sind mehr als 4.800 mehr als am Vortag.

Die Zahl der Toten ist in Italien im Vergleich zu den offiziell gemeldeten Infizierten auffällig hoch. Unklar ist die genaue Ursache dafür. Es könnte mehrere Gründe geben: Italien hat eine der ältesten Bevölkerungen weltweit - und die meisten Toten waren ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Viele Großeltern wohnen mit ihren Kindern und Enkeln im Haus oder sind mehr als zum Beispiel in Deutschland in das tägliche Leben eingebunden. Daher sind Ansteckungen einfacher. Auch gehen Experten davon aus, dass die Dunkelziffer bei den Infizierten wesentlich höher ist als angegeben, viele mild oder symptomlos verlaufende Fälle werden nicht erfasst. Daher ergibt sich eine höhere Sterberate als zum Beispiel in China oder auch in Deutschland.