Unfallserie auf A46 und A1
Lkw-Horrorfahrt auf Autobahnen - Trümmer und viele Verletzte
1. Dezember 2024, 15:32 Uhr
Nach der Lkw-Chaosfahrt mit 26 Verletzten auf Autobahnen gibt es nach den Worten von Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) erste Hinweise auf eine Alkoholisierung sowie eine psychische Erkrankung des Fahrers. Das sagte er der "Rheinischen Post" (Montag). "Diese wahnsinnige Chaos-Fahrt hätte in einer Katastrophe enden können. Ich glaube, wir können von Glück reden, dass wir keine Toten zu beklagen haben", sagte Reul. Er wünsche den vielen verletzten Menschen eine schnelle Genesung.
Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr, deute nichts auf eine terroristische Tat des Lkw-Fahrers oder etwa eine Amokfahrt des Mannes hin.
Zuvor hatte die Polizei mitgeteilt, dass der festgenommene Lkw-Fahrer zunächst in einer psychiatrischen Klinik untergebracht worden ist. Im Rahmen der ersten Untersuchungen des Mannes hätten sich Hinweise ergeben, dass der Mann psychisch krank sei. Ob der Lkw-Fahrer in der psychiatrischen Klinik verbleibe, müsse noch entschieden werden.
Nach den Worten von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) gibt es erste Hinweise auf eine Alkoholisierung sowie eine psychische Erkrankung des Lkw-Fahrers. Das sagte er der "Rheinischen Post" (Montag). "Diese wahnsinnige Chaosfahrt hätte in einer Katastrophe enden können. Ich glaube, wir können von Glück reden, dass wir keine Toten zu beklagen haben", verdeutlichte der Innenminister. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr, deute nichts auf eine terroristische Tat oder eine Amokfahrt hin.
Während der Chaosfahrt spielten sich am späten Samstagnachmittag auf der Autobahn dramatische Szenen ab, wie aus den Schilderungen von Augenzeugen in Medienberichten hervorgeht. "Vor und hinter uns haben sich überall die Autos gedreht", sagte ein Augenzeuge dem WDR. Völlig ungebremst habe der Lkw-Fahrer "alles kurz und klein gefahren".
Ein anderer Augenzeuge schilderte der "Westfalenpost", wie Autofahrer versuchten, dem nähernden Lkw noch in letzter Sekunde auszuweichen und wie die Chaosfahrt endete: "Wir waren auf der linken Spur. Dann hat uns ein Auto ganz schnell rechts überholt und ist vor uns eingeschert" Dann sei der Lkw aufgetaucht. "Der kam ganz dicht an uns ran und hat uns dann gestreift." Der Lkw habe noch fünf andere Autos mitgenommen und sei schließlich quer auf der Fahrbahn stehengeblieben.
Rettungskräfte mehrerer Feuerwehren rückten aus, um den Betroffenen zu helfen. Es bildeten sich lange Staus. Mindestens ein Rettungshubschrauber kreiste. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz.
An der letzten Unfallstelle des Lastwagens auf der A1 habe der Lkw eine Betongleitwand verschoben und zum Teil zerstört, wie eine Sprecherin von Autobahn Westfalen berichtete. Zwei Sattelschlepper voll mit neuem Material hätten Mitarbeiter danach hingefahren, um die Schutzeinrichtung, die Fahrbahnen trennt, in der dortigen Baustelle wiederherzustellen.
Mehrere wichtige Autobahnabschnitte waren zeitweise für den Verkehr gesperrt. Es mussten Trümmerteile eingesammelt, Fahrzeuge abgeschleppt und Fahrbahnen gereinigt werden.
Der Lkw mit polnischem Kennzeichen wurde der Polizei gegen 16.25 Uhr gemeldet, als er in auffallend unsicherer Fahrweise auf der A46 bei Neuss unterwegs war. Zwar konnten Beamte das Fahrzeug bald darauf lokalisieren. Allerdings missachtete der Fahrer laut Polizei Anhaltezeichen und fuhr weiter mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit und in Schlangenlinien in Richtung Wuppertal. Auf der A1 geriet der Lkw dann zwischen Volmarstein und Hagen-West in den Gegenverkehr, wo er schließlich zum Stehen kam.
Polizisten nahmen den 30-jährigen polnischen Lkw-Fahrer an der letzten Unfallstelle fest. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. Bei ersten Untersuchungen hätten sich dann Hinweise ergeben, dass der Mann psychisch krank sei, hatte auch ein Sprecher der Polizei erklärt. Der Fahrer kam den Angaben zufolge vorläufig in eine psychiatrische Klinik. Der Mann sollte noch am Sonntag dem Haftrichter vorgeführt werden. Der Vorwurf laute gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr. Der Antrag beinhalte die Unterbringung in eine psychiatrische Einrichtung.
Die Auswertung der Blutproben des Lkw-Fahrers werde wie üblich noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Wenige Stunden nach der Unfallserie hatte die Polizei mitgeteilt, dass sich vor Ort Hinweise auf einen möglichen Alkohol- oder Drogenkonsum ergeben hätten.
Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.