Steinberg am See
Mordanschlag im Landkreis Schwandorf! Sprengsatz war im Brennholz versteckt
16. Januar 2016, 19:11 Uhr aktualisiert am 16. Januar 2016, 19:11 Uhr
Detonation in einer Wohnung in Steinberg am See (Kreis Schwandorf) in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Jetzt gibt die Polizei bekannt: Es war wohl ein Mordanschlag auf das dort lebende Ehepaar.
Als das Ehepaar am Donnerstag, 14. Januar, gegen 22.40 Uhr seinen Kaminofen in einer Wohnung im Gemeindegebiet Steinberg nachgeschürt hatte, kam es in dem Ofen zu einer Detonation und einer Stichflammenbildung. Die hinzugerufene Polizei fand in dem Ofen einen metallischen Gegenstand, bei dem es sich offenbar um eine selbstgebaute Sprengvorrichtung handelt. Die eingeleiteten kriminalpolizeilichen Ermittlungen führten zur Festnahme eines 67-jährigen Tatverdächtigen.
Sprengsatz in Brennholz eingearbeitet
Nachdem die 57-jährige Ehefrau ein Scheit Holz in den brennenden Kaminofen warf, kam es kurz darauf zu einer Detonation in dem Ofen, was zum Zerbersten der Glasscheibe des Ofens führte. Glassplitter flogen in den Raum, eine Stichflamme drang durch die zerborstene Scheibe. Glücklicherweise kam es jedoch zu keinem Brandausbruch in der Wohnung. Der 59-jährige Ehemann wurde leicht verletzt, die 57-Jährige blieb unverletzt.
Der Tatverdacht richtete sich schnell gegen einen 67-jährigen Mann aus dem Landkreis Schwandorf, mit dem das Ehepaar bereits seit längerer Zeit Streit hat. Die ersten Ermittlungen der Kripo Amberg deuten darauf hin, dass der Mann den metallischen Gegenstand in einen Scheit Holz eingearbeitet hat.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Amberg erfolgten bei dem 67-Jährigen umfangreiche Durchsuchungsmaßnahmen. Dabei konnten mehrere Beweismittel sichergestellt werden. Der Mann wurde festgenommen und zum Tatvorwurf vernommen.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erging heute gegen den Mann durch den Ermittlungsrichter am Amtsgericht Amberg Haftbefehl wegen des Verdachts des versuchten Mordes und des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion. Der Tatverdächtige wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht