Blutbad in Texas

Motiv hinter dem Kirchenmassaker von Texas gibt Rätsel auf


Carrie Matula umarmt am 05.11.2017 in der Nähe in einer Baptistenkirche in Sutherland Springs (Texas) eine andere Frau. Ein Mann hat am Sonntag in der Kirche im US-Staat Texas das Feuer auf Gläubige eröffnet.

Carrie Matula umarmt am 05.11.2017 in der Nähe in einer Baptistenkirche in Sutherland Springs (Texas) eine andere Frau. Ein Mann hat am Sonntag in der Kirche im US-Staat Texas das Feuer auf Gläubige eröffnet.

Von Redaktion idowa

Das Motiv hinter dem Massaker mit 26 Opfern in der Kirche von Sutherland Springs in Texas gibt Rätsel auf. Justizbeamte identifizierten den Täter als den 26-jährigen Devin Patrick Kelley aus dem benachbarten New Braunfels, wie das texanische Ministerium für öffentliche Sicherheit über Twitter mitteilte. Was ihn antrieb, war am Montagvormittag (Ortszeit) völlig offen.

Während eines Sonntagsgottesdienstes hatte der Angreifer 26 Menschen erschossen. Etwa 20 Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden, sagte der Gouverneur des US-Bundesstaates, Greg Abbott. Die Opfer sind den Angaben zufolge zwischen fünf und 72 Jahre alt. 23 Tote wurden in der Kirche gefunden, zwei davor. Ein weiteres Opfer starb Behördenangaben zufolge später im Krankenhaus.

Der mit einer schusssicheren Weste ausgestattete und ganz in Schwarz gekleidete Schütze flüchtete in seinem Wagen. Er wurde später tot gefunden. Unklar war am frühen Montagmorgen (Ortszeit), wie er ums Leben kam: "Wir wissen nicht, ob es eine selbst herbeigeführte Schusswunde war oder ob er von unserem Einwohner angeschossen wurde (...)", sagte Freeman Martin vom texanischen Ministeriumn für Öffentliche Sicherheit. US-Präsident Donald Trump sagte, glücklicherweise sei der Täter von einem anderen Mann erschossen worden, sonst wäre es noch viel schlimmer gekommen.

Eine Sprecherin der US-Luftwaffe sagte dem Sender, ein Militärgericht habe den heute 26-jährigen Mann im Jahr 2012 wegen Angriffen auf seine Frau und das gemeinsame Kind verurteilt. Zwei Jahre später sei er aus der Luftwaffe entlassen worden.

Kelleys Onkel sagte laut NBC: "Ich hätte niemals gedacht, dass Devin zu solchen Dingen in der Lage wäre (...) Meine Familie wird wegen seiner feigen Tat leiden (...) Es tut mir so leid um die Opfer von Texas."

Nach Behördenangaben wurde der Täter gegen 11.20 Uhr (Ortszeit) zunächst an einer Tankstelle der Ortschaft gesehen. Er ging dann über die Straße zur Kirche und begann noch draußen, mit einem Gewehr zu schießen. Nach Behördenangaben starben dabei zwei Menschen, danach sei der Schütze in die Kirche gegangen und habe weiter gefeuert.

In seinem Auto fand die Polizei mehrere Waffen. Das Motiv des Täters war zunächst völlig unklar. Nach Darstellung des Gouverneurs handelt es sich um die schlimmste Tat eines einzelnen Schützen in der Geschichte des Bundesstaates Texas.

Vier ihrer Enkelkinder und ihre Schwiegertochter hätten sich in der Kirche befunden, sagte Sandy Ward dem Sender MSNBC. Ihre siebenjährige Enkelin sei getötet worden, der jüngste Enkel (5) liege im Krankenhaus. "Ich fühle mich taub, mein ganzer Körper ist taub."

Das Blutbad in der kleinen Gemeinde Sutherland Springs, nur wenige Wochen nach dem Massaker in Las Vegas mit 58 Toten und wenige Tage nach der jüngsten Terrorattacke in New York mit acht Todesopfern, löste neues Entsetzen und erneut eine Debatte über die Waffengesetzgebung in den USA aus. Ex-Präsident Barack Obama twitterte: "Wir trauern mit allen Familien in Sutherland Springs, die von diesem Akt des Hasses getroffen wurden (...)." Zugleich sprach er sich - wie bereits während seiner Amtszeit - für schärfere Waffengesetze aus. "Möge Gott uns allen die Weisheit geben, um zu fragen, welche konkreten Schritte wir unternehmen können, um die Gewalt und die Waffen unter uns zu reduzieren."

US-Präsident Donald Trump sagte während seiner Asien-Reise auf die Frage, ob eine Änderung des Waffenrechts anstehe, die USA hätten ein großes Problem mit psychischer Gesundheit. Das Massaker von Texas sei ein sehr, sehr trauriges Ereignis: "Wer hätte jemals gedacht, dass so etwas passieren kann."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verurteilte die tödlichen Schüsse von Texas als "furchtbare Gewalttat". "Wir sind in Gedanken bei unseren amerikanischen Freunden", sagte er.

Zu den Todesopfern zählt die 14-jährige Tochter des Pastors der Gemeinde, Annabelle Pomeroy. Das bestätigte der Geistliche selbst. Er und seine Frau hielten sich demnach zum Zeitpunkt der Tat nicht in Sutherland Springs auf.

Der kleine Ort liegt rund 50 Kilometer südöstlich von San Antonio und hat nur mehrere hundert Einwohner. Wie es hieß, kommen im Durchschnitt 50 Menschen zum sonntäglichen Gottesdienst. Die First Baptist Church sei das Zentrum der kleinen Gemeinde, sagten Einwohner US-Medien.

Erst vor gut einem Monat hatte ein Mann weltweites Entsetzen ausgelöst, als er in Las Vegas (Nevada) aus einem Hotelfenster auf Besucher eines Musikfestivals schoss und 58 Menschen tötete - mehr als 500 weitere wurden verletzt. Der Täter nahm sich das Leben. Es war der schlimmste Massenmord in der jüngeren Geschichte der USA. Das Motiv ist nach wie vor unklar.

Die Tat am Sonntag weckte auch Erinnerungen an ein Attentat in Charleston (South Carolina). Dort hatte ein 21-Jähriger im Sommer 2015 aus rassistischen Motiven in einer Kirche neun schwarze Gläubige erschossen. Er wurde später zum Tode verurteilt.

Lesen Sie auch: Schießerei bei Konzert in Las Vegas - Mindestens 58 Tote und über 400 Verletzte

sized

Polizisten und Mitarbeiter von Strafverfolgungsbehörden stehen am 05.11.2017 vor einer in einer Baptistenkirche in Sutherland Springs (Texas). Ein Mann hat am Sonntag in der Kirche im US-Staat Texas das Feuer auf Gläubige eröffnet. Wie der Sender Fox News unter Berufung auf Polizeiangaben berichtete, wurden mehrere Menschen getötet und weitere verletzt. CNN zufolge wurde der Täter nach einer Autoverfolgungsjagd von der Polizei gestellt und ist tot.

sized

Polizisten und Mitarbeiter von Strafverfolgungsbehörden stehen am 05.11.2017 vor einer in einer Baptistenkirche in Sutherland Springs (Texas). Ein Mann hat am Sonntag in der Kirche im US-Staat Texas das Feuer auf Gläubige eröffnet.

sized

Polizisten und Mitarbeiter von Notfalldiensten stehen am 05.11.2017 vor einer in einer Baptistenkirche in Sutherland Springs (Texas). Ein Mann hat am Sonntag in einer Kirche im US-Staat Texas das Feuer auf Gläubige eröffnet.

sized

Polizisten und Mitarbeiter von Strafverfolgungsbehörden stehen am 05.11.2017 vor einer in einer Baptistenkirche in Sutherland Springs (Texas). Ein Mann hat am Sonntag in der Kirche im US-Staat Texas das Feuer auf Gläubige eröffnet.

sized

Polizisten gehen am 05.11.2017 vorbei zum Hintereingang einer Baptistenkirche in Sutherland Springs (Texas). Ein Mann hat am Sonntag in der Kirche im US-Staat Texas das Feuer auf Gläubige eröffnet.

sized

Polizisten stehen am 05.11.2017 in Sutherland Springs (Texas USA) vor der Baptistenkirche, in der ein Mann das Feuer auf Gottedienstbesucher eröffnet hatte. Ein junger Mann hatte während eines Gottesdienstes auf Gläubige geschossen und 26 Menschen getötet. Etwa 20 Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden.

sized

Ermittler untersuchen am 05.11.2017 in Sutherland Springs, Texas, USA, einen Tatort, nachdem ein Mann in einer Baptistenkirche das Feuer auf Gläubige eröffnet hatte. Ein junger Mann hat während eines Gottesdienstes in einer Kirche in Texas das Feuer auf Gläubige eröffnet und 26 Menschen getötet. Etwa 20 Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden.

sized

Die Trauernden Christopher Rodriguez (l-r), Esmeralda Rodriguez, Mona Rodriguez, Jayanthony Hernandez und Juanita Rodriguez halten am 05.11.2017 in Sutherland Springs (Texas USA) in ihrer Trauer Kerzen. Ein junger Mann hat während eines Gottesdienstes in einer Kirche in Texas das Feuer auf Gläubige eröffnet und 26 Menschen getötet.

sized

Trauernde halten am 05.11.2017 in Sutherland Springs (Texas USA) Kerzen. Ein junger Mann hat während eines Gottesdienstes in einer Kirche in Texas das Feuer auf Gläubige eröffnet und 26 Menschen getötet.

sized

Ermittler untersuchen am 05.11.2017 in Sutherland Springs (Texas USA) den Eingang zur Kirche, nachdem ein Mann in der Baptistenkirche das Feuer auf Gläubige eröffnet hatte. Ein junger Mann hatte während eines Gottesdienstes auf Gläubige geschossen und 26 Menschen getötet. Etwa 20 Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden.

sized

Ermittler untersuchen am 05.11.2017 in Sutherland Springs (Texas USA) den Eingang zur Kirche, nachdem ein Mann in der Baptistenkirche das Feuer auf Gläubige eröffnet hatte. Ein junger Mann hatte während eines Gottesdienstes auf Gläubige geschossen und 26 Menschen getötet. Etwa 20 Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden.

sized

Trauerende haben sich am 05.11.2017 in Sutherland Springs (Texas USA) vor der Kirche zum Gebet zusammengefunden, nachdem ein Mann in der Baptistenkirche das Feuer auf Gläubige eröffnet hatte. Ein junger Mann hatte während eines Gottesdienstes auf Gläubige geschossen und 26 Menschen getötet. Etwa 20 Menschen seien in Krankenhäuser gebracht worden.

sized

Gouverneur Greg Abbott (im Rollstuhl) gibt am 05.11.2017 in Stockdale (Texas USA) nach dem Massaker in der Kirche in Sutherland Springs (Texas) eine Pressekonferenz. Ein junger Mann hat während eines Gottesdienstes in einer Kirche in Texas das Feuer auf Gläubige eröffnet und 26 Menschen getötet.

sized

Ein PKW wird am 05.11.2017 in der Nähe von Sutherland Springs (Texas USA), wo der vermutliche Atentäter neben einer Straße tot aufgefunden wurde, auf einen Tieflader geladen. Ein junger Mann hatte während eines Gottesdienstes in einer Kirche in Sutherland Springs das Feuer auf Gläubige eröffnet und 26 Menschen getötet.