Sechs Monate Flugzeit

Nasa-Rover "Perseverance" landet auf Mars


"Perseverance" hat sogar einen Mini-Hubschrauber im Gepäck.

"Perseverance" hat sogar einen Mini-Hubschrauber im Gepäck.

Von mit Material der dpa

Vor neun Jahren landete mit "Curiosity" der bislang letzte Nasa-Rover auf dem Mars. Jetzt ist mit "Perseverance" ein technisch noch deutlich ausgefeilterer Roboter dazu gekommen. Die Landung lief rund - aber, sagt die Nasa: Die Mission hat gerade erst begonnen.

Der US-Rover "Perseverance" ist erfolgreich auf dem Mars gelandet. "Landung bestätigt", hieß es am Donnerstag aus dem Kontrollzentrum der US-Raumfahrtbehörde Nasa im kalifornischen Pasadena - und die Ingenieure und Wissenschaftler klatschten und jubelten. Schon wenige Minuten nach der Landung schickte "Perseverance" erste pixelige Schwarz-Weiß-Fotos vom Mars. "Was für ein wundervoller Tag", sagte der kommissarische Nasa-Chef Steve Jurczyk. "Was für ein wundervolles Team, das durch alle Widrigkeiten und Herausforderungen gearbeitet hat, die die Landung eines Mars-Rovers mit sich bringen - und dann auch noch die Herausforderungen der Corona-Pandemie."

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Der im Juli 2020 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus gestartete Roboter setzte mit einem riskanten und mehrere Minuten dauernden Manöver in einem bislang noch nie vor Ort untersuchten ausgetrockneten See namens "Jezero Crater" auf. Der rund 2,5 Milliarden Dollar (etwa 2,2 Milliarden Euro) teure Rover "Perseverance" (auf Deutsch etwa: Durchhaltevermögen) war rund acht Jahre lang entworfen und gebaut worden und soll auf dem Mars nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens suchen, sowie das Klima und die Geologie des Planeten erforschen.

An Bord hat der rund 1.000 Kilogramm schwere Roboter von der Größe eines Kleinwagens unter anderem 7 wissenschaftliche Instrumente, 23 Kameras, einen Laser - und zahlreiche Nasa-Premieren: Erstmals wurden mit "Perseverance" Mikrofone auf den Mars geschickt, erstmals ein kleiner Hubschrauber und erstmals sollen in einer gemeinsam mit der Europäischen Raumfahrt Agentur Esa entwickelten Mission Proben vom Mars zurück zur Erde gebracht werden.

Wegen der Corona-Pandemie war nur rund die Hälfte der Nasa-Mitarbeiter im Kontrollzentrum anwesend, die normalerweise bei einem solchen Manöver dort arbeiten würden. Sie trugen Masken, hielten Abstand voneinander und umarmten sich nach der Bestätigung über die erfolgreiche Landung nicht wie üblich, sondern stießen im Jubel lediglich ihre Fäuste gegeneinander. "Das Team rastet völlig aus, das ist alles so surreal", sagte Chef-Ingenieur Rob Manning. Die große Plastikdose Erdnüsse, die vor einem solchen Landeversuch normalerweise herumgereicht wird und Glück bringen soll, sei durch individuelle Päckchen für jeden ersetzt worden, hatte er zuvor verraten.

"Perseverance" ist bereits der fünfte Rover, den die Nasa zum Mars bringt - zuletzt 2012 "Curiosity". Insgesamt waren bislang allerdings nur weniger als die Hälfte aller weltweit gestarteten Mars-Missionen erfolgreich. In der vergangenen Woche waren kurz hintereinander Raumsonden erst aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und dann aus China erfolgreich in die Umlaufbahn des Planeten eingeschwenkt. "Al-Amal", die Sonde der Vereinigten Arabischen Emirate, soll nicht landen, das Aufsetzen des chinesischen Raumschiffs "Tianwen 1" ist in zwei bis drei Monaten geplant.

"Ich bin sicher auf dem Mars", teilte "Perseverance" nach der Landung via Kurznachrichtendienst Twitter mit. "Durchhaltevermögen bringt dich überall hin." Auch auf dem Twitter-Profil der Nasa wurde die Landung bestätigt - aber auch hinzugefügt: "Der Countdown zum Mars ist abgeschlossen, aber die Mission hat gerade erst begonnen."