Nockherberg 2017
Politiker-Derblecken: "Scheining" und Klone
8. März 2017, 1:11 Uhr aktualisiert am 5. April 2023, 16:33 Uhr
Alle gibt es sie doppelt - von Horst Seehofer über Markus Rinderspacher bis zu Sahra Wagenknecht. Ein Alptraum? Nein, das Singspiel beim Politiker-Derblecken am Nockerberg.
Das ungeschriebene Nockherberg-Gesetz erfordert, dass alle Politiker gute Miene zum bösen Spiel machen und die Scherze komisch finden. Das gelingt allerdings nicht immer allen. Nachdem es im vergangenen Jahr recht derbe wurde, wurde am Nockerberg in diesem Jahr eher mit der feinen Klinge als mit dem Dreschflegel hantiert. Das schien bei den Politikern durchaus anzukommen: stehender Applaus nach dem Singspiel. Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer attestierte "Hintersinn." Die Fastenpredigt von Luise Kinseher gefiel den einen, den anderen war sie zu zahm - lesen Sie hier die Reaktionen.
Das Singspiel trug diesmal - angelehnt an den Stephen-King-Film mit Jack Nicholson - das Motto "Scheining" und spielte in einer Hotellobby. "Die Grundidee ist: Was ist echt, was ist unecht", sagte Regisseur Marcus H. Rosenmüller der Deutschen Presseagentur. Die Geschichte: Politiker klonen jeweils die Vertreter des anderen politischen Lagers, um sie zu kontrollieren. Am Ende ist sich niemand mehr sicher, wer die echten Seehofer und Co. sind. In vielen Momenten ist das Singspiel zum Schmunzeln, manchmal zum Lachen. Es ist ein Spiel mit dem Rahmen, mit der Frage nach Fiktion und Wahrheit, oder neudeutsch: Ist das fake oder real? Und wer kann das entscheiden?
Lesen Sie die Besprechung des Nockerbergs 2017 auf idowa+ oder in Ihrer Tageszeitung vom 09. März 2017.