Ex-Mitarbeiterin spricht
Schlecker-Strafen: "Damit herrscht nun Gerechtigkeit"
25. April 2019, 16:28 Uhr aktualisiert am 25. April 2019, 17:37 Uhr
2017 hatte die damals 48-Jährige der AZ ihren schweren beruflichen Weg nach der Insolvenz geschildert, mittlerweile hat Susan Kreisz mit der Schlecker-Pleite und ihre Folgen abgeschlossen.
Altöffing - Susan Kreisz reagiert überrascht, als die AZ sie gestern kurz vor Mittag erreicht. Die BGH-Entscheidung ist gerade bekanntgegeben worden, die frühere Schlecker-Filialleiterin aus dem Landkreis Altötting erfährt durch die AZ, dass die zwei Schlecker-Kinder tatsächlich ins Gefängnis müssen.
Noch lieber als die beiden hätte sie deren Vater hinter Gittern gesehen, wie Kreisz der AZ erzählt. "Weil das der Strippenzieher war, das ist alles in seinem Namen gewesen." Er bekam aber eine Bewährungsstrafe und hat diese nicht angefochten.
Susan Kreisz hat mit der Schlecker-Pleite abgeschlossen
Seine Kinder müssen nun für zwei Jahre und sieben Monate ins Gefängnis. Genug? "Die Hauptsache ist, dass es eine Konsequenz gibt", sagt Kreisz. Ohnehin hat sie mittlerweile mit der Schlecker-Pleite abgeschlossen, lebt ihr Leben. "Ich habe Arbeit gefunden, mir geht es sehr gut."
2017 hatte die damals 48-Jährige der AZ ihren schweren beruflichen Weg nach der Insolvenz geschildert: Bewerbungen ohne Ende, eine Arbeitsstelle, die Überstunden und Nachtschicht-Zuschläge nicht bezahlte, Arbeitsgericht, Umschulung (siehe Ausriss).
Über die Schlecker-Insolvenz sagte sie damals: "Ich habe dort 13 Jahre lang gearbeitet und habe überhaupt keine Abfindung bekommen. Nichts" und: "Wir sind sein Kapital gewesen und er (Anm. d. Red.: Anton Schlecker) hat uns fallenlassen wie heiße Kartoffeln."
Als Genugtuung möchte sie das Urteil jetzt nicht bezeichnen. "Ich habe ja nichts davon. Aber damit herrscht nun Gerechtigkeit."