Tsunami-Warnung aufgehoben

Schweres Erdbeben mit Stärke 7,2 erschüttert Haiti


Blick auf Port-au-Prince. Auf Haiti ist es am Samstag zu einem Erdbeben gekommen (Symbolbild).

Blick auf Port-au-Prince. Auf Haiti ist es am Samstag zu einem Erdbeben gekommen (Symbolbild).

Von mit Material der dpa

Ein schweres Erdbeben hat den Süden des Karibikstaats Haitis erschüttert. Die US-Behörde USGS gab die Stärke mit 7,2 an. Die Behörden gaben am Samstag eine Tsunami-Warnung heraus. Das Beben hat sich offiziellen Angaben nach rund 12 Kilometer von der Gemeinde Saint-Louis-du-Sud in einer Tiefe von rund zehn Kilometern ereignet.

Die Behörden warnten zunächst vor gefährlichen Tsunami-Wellen von bis zu drei Metern Höhe. Diese Warnung konnte inzwischen wieder aufgehoben werden. Der Nationale Wetterdienst der USA (NOAA) riet den Menschen am Samstag aber, weiterhin vorsichtig zu bleiben. In den Küstengebieten in der Nähe des Erdbebens könnte es weiterhin geringfügige Schwankungen des Meeresspiegels von bis zu 30 Zentimetern geben, hieß es weiter. Berichten zufolge sollen durch das Beben zahlreiche Häuser zerstört worden sein. Das genaue Ausmaß der Schäden war zunächst noch unklar.

Haiti war im Jahr 2010 von einem schweren Erdbeben nahezu verwüstet worden. Im Zentrum des Erdbebens mit einer Stärke von 7,3 lag damals Haitis dicht besiedelte Hauptstadt Port-au-Prince. Durch das Beben starben rund 222.000 Menschen, mehr als 300.000 wurden verletzt. Mehr als eine Million Menschen verloren ihr Zuhause. Die Schäden durch das Beben wurden auf 8 Milliarden US-Dollar (6,2 Milliarden Euro) geschätzt. Der Wiederaufbau kam auch durch die politische Instabilität nur schleppend in Gang.

Im Juli war Haitis Präsident Jovenel Moïse ermordet worden. Er wurde in seiner Residenz von einer schwer bewaffneten Kommandotruppe überfallen und erschossen worden.