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Skifahren: Wie Sie sich vorbereiten, was es zu beachten gilt
28. Januar 2019, 09:30 Uhr aktualisiert am 28. Januar 2019, 09:30 Uhr
Der Winter ist in vollem Gange und auf den Skipisten herrscht Hochbetrieb. Wer sich auf die Bretter stellt, der sollte aber einige wichtige Punkte beachten: Die AZ gibt einen Überblick!
Verkehrsregeln? Gibt es auf der Piste nicht offiziell. Dennoch haben sich bestimmte Normen etabliert. Der Deutsche Skiverband erklärt sie:
- Wer von hinten kommt, muss reagieren. Das bedeutet, dass der Skifahrer seine Fahrspur so wählen muss, dass er den vor ihm fahrenden Sportler nicht gefährdet. Überholen geht rechts oder links. Wichtig: ausreichend Abstand lassen!
- Das Tempo sollte angepasst sein. Bei mittlerer Geschwindigkeit braucht man in der Regel fünf bis zehn Meter zum Abbremsen. Das Durchschnittstempo eines Skifahrers liegt bei 50 bis 60 Kilometern pro Stunde.
- Auf Sicht fahren. Dazu gehört nicht nur, die anderen Fahrer im Blick zu haben, sondern auch die Geschwindigkeit der Witterung anzupassen.
- An- und Einfahren wie beim Straßenübergang. Das heißt nach links und rechts schauen. Vorfahrt haben hier die bereits fahrenden Sportler.
- An engen und unübersichtlichen Stellen nicht anhalten. Gut ist immer der Pistenrand - aber nicht hinter Kuppeln und Kurven.
So bereiten Sie sich auf eine Skitour vor:
Auch auf der Piste gilt: Vorbereitung ist die halbe Miete. Diese Punkte sollte man beherzigen:
- Skigymnastik! Laut Peter Diehl ist diese spezielle Vorbereitung besonders wichtig - sechs Wochen vor dem Start auf die Piste reicht aus, sagt er.
- Ausdauer: Um nicht nach wenigen Abfahrten schlapp zu machen, sollte man seine Kondition trainieren: mit dem Heimtrainer zum Beispiel. "Wenn einem die Kondition zu schnell ausgeht, fährt man auch tendenziell unsauberer", so Diehl. Joggen sei nicht so geeignet, weil es nicht die beim Skifahren beanspruchten Muskeln trainiere.
- Krafttraining: Man sollte seine Oberschenkel kräftigen, zum Beispiel mit Kniebeugen.
- Aufwärmen: Fünf bis zehn Minuten sollte man die Muskeln vor der Abfahrt aufwärmen, damit sie gut durchblutet werden. Zum Beispiel mit Kniebeugen oder Springen.
- Sich steigern: Zum Start erstmal eine blaue Piste.
- Planen: Der Ski-Schwerpunkt sollte am Vormittag liegen; schwere Touren also besser vor Mittag.
- Pausieren: Verspürt man erste Zeichen von Müdigkeit: Pause machen! Wichtig: Man darf nicht einfach mitten auf der Piste oder an uneinsichtigen Stellen stehen bleiben.
Unfall auf der Piste - das ist zu tun:
Unfallstelle absichern: "Dafür steckt man die Skier gekreuzt in den Schnee", erklärt der frühere Skilehrer Peter Diehl.
Hilfe rufen: Entweder man kann telefonisch einen Notruf absetzen oder man schickt einen anderen Skifahrer hinunter. Europaweit ist es die Nummer 112. Es gibt aber auch spezielle Bergrettungsnummern in verschiedenen Ländern:
- Österreich: 140
- Schweiz: 1414
- Italien: 118
Den/Die Verletzten versorgen: Man sollte ihn zudecken - zum Beispiel mit der eigenen Jacke - und etwas unterlegen, damit er nicht auskühlt. Die verletzte Körperstelle sollte in eine Schonhaltung gebracht werden, eine Platzwunde kann mit einem Tuch verbunden werden. Ansonsten sollte man wie gewohnt Erste Hilfe leisten. Das gilt vor allem dann, wenn der Betroffene bewusstlos ist: stabile Seitenlage oder Herzdruckmassage. Experten warnen aber davor, den Verletzten groß zu bewegen. Auch der Helm darf nicht abgenommen werden.
Lesen Sie zu diesem Thema auch das AZ-Interview mit dem ehemaligen Skilehrer und heutigen Arzt Dr. Peter Diehl, der unter anderem über die Gefahren auf der Piste und die häufigsten Skiverletzungen spricht. Das Interview finden Sie hier!