Lyriden Meteorschauer
So sehen Sie die meisten Sternschnuppen
22. April 2020, 16:29 Uhr aktualisiert am 22. April 2020, 17:22 Uhr
Das sonnige Wetter und die fehlenden Niederschläge bedeuten für Natur und Landwirtschaft aktuell große Probleme. Für Sterngucker bieten sich derzeit allerdings sehr gute Bedingungen - zumal aktuell die Lyriden für schwirrende Lichter am sternklaren Nachthimmel sorgen.
Sternklare Nächte sind derzeit an der Tagesordnung - so auch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. So bietet sich beispielsweise in Straubing bei Nachtemperaturen zwischen 4 und 7 Grad ein freier Blick auf den Nachthimmel. Wer sich für das Lichtermeer dort oben begeistern kann, der sollte in jedem Fall die Augen auf die Sterne richten - dann erlebt er das Lyriden-Maximum.
Die Lyriden sind ein Meteorstrom, der immer im Frühjahr zu beobachten ist. Ihren Namen haben sie von einem Musikinstrument aus der Antike - ihr Licht scheint aus dem Sternbild der Leier zu kommen.
Die Erde durchquert aktuell den Rest eines Kometenschweifs, der 1861 im Sonnensystem entdeckt worden ist. Dabei kommen Staubpartikel in die Erdatmosphäre. Durch das Auftreffen verglühen diese Partikel und Sternschnuppen werden sichtbar - die Lyriden. Ihre maximale Ausprägung ist zwischen dem 21. Und 23. April zu beobachten.
Stefan Dütsch von der Sternwarte Thananger bei Hunderdorf sagt im Gespräch mit idowa, dass aktuell die beste Zeit ist, um sich die Lyriden anzusehen. Er empfielt einen möglichst dunklen Ort für die Beobachtung. Ein Fernglas brauche man nicht, weil es sich um ein Flächenphänomen handele. Von 10 bis 20 Sternschnuppen pro Stunde sei auszugehen. DUnd die beste Zeit für die Beobachtung: "In den Morgenstunden vor der Dämmerung, also etwa gegen drei Uhr", sagt Dütsch. Aber wo schaut man hin, wenn man sich am Nachthimmel so gar nicht orientieren kann? Das ist laut Dütsch gar nicht schwierig: einfach 90 Grad nach oben.
Neben dem Meteorstrom hat Stefan Dütsch selbst übrigens derzeit andere Objekte im Blick: zwei Kometen, Panstar und Atlas. Die sind allerdings nur mit professioneller Ausrüstung zu verfolgen.
Übrigens: Neben den Orioniden gibt es weitere und teils noch spektakulärere Highlight im astronomischen Jahr. Dazu gehören vor allem die Perseiden im August, die Orioniden im Oktober und die Leoniden im November.