Gegen Fischerei

Steine werfen: Peta will Angler stören


Angler am klaren Wasser des Alatsees bei Füssen.

Angler am klaren Wasser des Alatsees bei Füssen.

Von Sven Geißelhardt

Die Organisation Peta legt einen Ratgeber vor, wie Unterstützer gegen Fischer vorgehen können - nicht alles ist rechtens.

Die Tierrechtsorganisation Peta hat es auf Angler abgesehen und dafür im Internet eine Kampagne gestartet. In ihrem Ratgeber "Angler in Sicht" ruft Peta seit Kurzem ihre Unterstützer auf, Angler am Gewässer gezielt zu stören.

In dem Verhaltenskodex steht etwa: "Wenn die Situation entspannt wirkt und Sie nicht alleine mit einer Gruppe von betrunkenen Anglern konfrontiert sind, können Sie wie folgt vorgehen: in der Nähe des Anglers Kieselsteine ins Wasser werfen (warum auch nicht?)." Ein weiterer Ratschlag lautet, den Angler ("Nicht alle sind so friedlich wie sie gerne tun") nach einem gültigen Fischereischein zu fragen oder gefangene Fische zu retten.

Experte zweifelt an Rechtsverständnis von Peta

Der Ratgeber verärgert Angler und Verbände. Zum einen sei die Kontrolle der Angler Aufgabe der Fischereiaufsicht, wie Thomas Funke vom Landesfischereiverband in Bayern der "Augsburger Allgemeinen" erklärt. Zum anderen zweifelt der Experte auch am Rechtsverständnis der Aktivisten - einige Ratschläge forderten sogar zum Gesetzesbruch auf.

Auch Mario Distelkam vom Deutschen Angelfischerverband (DAFV) sagt: "Diese sogenannten Tipps grenzen an einen Aufruf zur Gewalt." Jeder Angler lerne für die Prüfung, wie er sorgsam mit den Fischen und der Umwelt umzugehen habe, sagt Distelkam der "Bild". Peta macht immer wieder mit drastischen Kampagnen auf sich aufmerksam.

Angeln ist gesetzlich an Verwerten von Fischen gebunden

So zeigte die Tierrechtsorganisation vor drei Jahren etwa Fußball-Weltmeister und Ex-FC-Bayern-Spieler Klaus Augenthaler an, weil er einen gefangenen Waller (2,20 Meter) wieder ins Wasser zurückgelassen hat, anstatt den Fisch "sinnvoll weiterzuverwenden". Augenthaler zahlte 3.000 Euro Bußgeld, das Verfahren wurde eingestellt.

Die Angelfischerei ist gesetzlich an das Verwerten der Fische gebunden. So ist generell auch das Fangen mit dem Zweck, sich mit dem Tier einen Kampf zu liefern und es wieder freizulassen, verboten.

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