Unwetter

USA: Katastrophale Überschwemmungen nach Sturm "Helene"


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«Helene» war am Donnerstagabend (Ortszeit) in der Region Big Bend im Bundesstaat Florida auf Land getroffen.

Von dpa

Der verheerende Sturm "Helene" hat im Südosten der USA zu "katastrophalen, historischen Überschwemmungen" geführt und eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Vor allem in den südlichen Appalachen sei die Gefahr von Sturzfluten erhöht, teilte das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) mit. Mehr als drei Millionen Haushalte waren infolge des Sturms landesweit ohne Strom, wie Daten der Webseite "poweroutage.us" zeigten. US-Medien zufolge starben infolge des Unwetters in mehreren Bundesstaaten insgesamt mindestens 40 Menschen.

Die durch den Sturm verursachten Zerstörungen erstreckten sich von Florida im Süden hunderte Kilometer ins Landesinnere. Vor allem die Bundesstaaten Florida, Georgia, South Carolina, North Carolina, Tennessee, Virginia, West Virginia, Kentucky, Ohio und Illinois sind betroffen. Die Behörden warnen, dass es länger dauern könne, die Stromversorgung wiederherzustellen.

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Mehr als 50 Menschen, die sich auf das Dach des Krankenhauses gerettet hatten, konnten in Sicherheit gebracht werden.

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Die Schäden nach «Helene» sind immens.

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Die Bewohner des Atlanta Buckhead Peachtree Park Apartmentkomplexes wurden vor den Überschwemmungen gerettet.

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Vielerorts sind Straßen überschwemmt.

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«Helene» schwächte sich zuletzt zu einem posttropischen Wirbelsturm ab.

"Helene" war am Donnerstagabend (Ortszeit) als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Kilometern pro Stunde in der Region Big Bend im Bundesstaat Florida auf Land getroffen. Dieser schwächte sich dann zu einem Tropensturm ab und zog weiter Richtung Norden über die Appalachen. Das US-Hurrikanzentrum warnte weiter vor lebensbedrohlichen Überschwemmungen und Erdrutschen. Auch US-Vizepräsidentin Kamala Harris warnte: "Der Sturm ist nach wie vor gefährlich und tödlich, er hat Menschenleben gekostet, und die Gefahr von Überschwemmungen ist nach wie vor groß."

Häuser wurden zerstört und ganze Ortschaften überschwemmt. Berichtet wurde von Menschen, die durch umgestürzte Bäume getötet oder verletzt wurden, andere kamen in ihren Autos und Häusern ums Leben. Zahlreiche Straßen wurden unterspült und in den betroffenen Regionen gesperrt. Aus Sorge vor einem unmittelbar bevorstehenden Dammbruch des Nolichucky Damms in Tennessee, mussten die Anwohner in den betroffenen Gegenden auf Anweisung der Behörden ihre Häuser verlassen.

Zu schweren Überschwemmungen kam es auch in der Kleinstadt Erwin im Bundesstaat Tennessee. Hier kletterten mehr als 50 Menschen auf das Dach eines Krankenhauses, um sich vor den Fluten zu retten. Mithilfe eines Hubschraubers gelang es Polizei und Einsatzkräften, die Menschen zu retten. Alle seien in Sicherheit gebracht worden, teilte Senator Bill Hagerty auf dem Kurznachrichtendienst X mit.

Wie vielen Menschen der Sturm das Leben kostete, ist noch unklar. Der US-Sender NBC berichtete von mindestens 42 Toten, ABC-News von mindestens 44. Bei Unwettern dieser Art wird das Ausmaß der Zerstörung oft erst nach Tagen sichtbar. Opfer des Sturms werden oft erst entdeckt, wenn der Sturm vorbeigezogen und das Wasser zurückgegangen ist.

Stürme wie "Helene" wecken bei vielen Menschen in den USA düstere Erinnerungen an frühere Unwetter. Vor zwei Jahren richtete Hurrikan "Ian" in Florida gewaltige Schäden an, mehr als 100 Menschen kamen ums Leben. Damals zog das Zentrum des Sturms über dicht besiedeltes Gebiet im Südwesten des Bundesstaats und fegte mit Windgeschwindigkeiten von rund 240 Kilometern pro Stunde über Küstenstädte hinweg.

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht laut Experten die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Die Hurrikansaison beginnt im Atlantik am 1. Juni und dauert bis zum 30. November.


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.