Staatsbesuch
Biden hält bisher trotz Hurrikan an Deutschlandbesuch fest
8. Oktober 2024, 0:21 Uhr
Das Weiße Haus hat sich mit Blick auf den herannahenden Hurrikan "Milton" ausweichend auf die Frage geäußert, ob US-Präsident Joe Biden eine Verschiebung seiner Deutschlandreise erwägt. "Der Präsident verfolgt das sehr, sehr genau", sagte Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre mit Blick auf den Sturm vor Journalisten. "Ich habe nichts über eine Änderung seiner Reisen oder seines Zeitplans zu berichten. Sollte dies der Fall sein, würden wir Sie natürlich darüber informieren."
Auch auf erneute Nachfrage, ob Biden eine Absage der Reise in Betracht ziehe, gab Jean-Pierre keine eindeutige Antwort - betonte aber, dass Biden sich auf die Reisen nach Deutschland und Angola freue. "Sie alle wissen, dass Sie die Ersten sein werden, die es erfahren, (...) wenn sich etwas ändert."
Die Reise nach Deutschland sei ein "starkes Symbol", sagte Jean-Pierre weiter. Der Besuch werde die transatlantische Sicherheit und die entschlossene Unterstützung für die Ukraine unterstreichen. Biden will am späten Donnerstagabend in Deutschland landen. In Berlin sind Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz (SPD) geplant. Am Samstag will Biden nach Rheinland-Pfalz reisen. Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein soll ein Ukraine-Gipfel stattfinden, zu dem der US-Präsident lädt. Im Anschluss will der 81-Jährige weiter nach Angola reisen.
"Milton" hat vor der Westküste Floridas im Golf von Mexiko an Stärke gewonnen und ist nun Hurrikan der höchsten Kategorie 5 mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu knapp 260 Kilometern pro Stunde. Meteorologen gehen davon aus, dass der Sturm am Mittwoch als Hurrikan der Kategorie 3 mit Windgeschwindigkeiten um die 200 Kilometer pro Stunde die Golfküste Floridas treffen wird.
Vor rund anderthalb Wochen war bereits der Sturm "Helene" als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie im Nordwesten Floridas auf Land getroffen. Er schwächte sich dann ab, sorgte auf seinem Weg Richtung Norden aber für schwere Überschwemmungen und Zerstörung. Weit mehr als 200 Menschen in sechs Bundesstaaten kamen ums Leben.
Biden geriet anschließend unter Druck. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump reiste in das Katastrophengebiet und warf Biden vor, nicht genug getan zu haben. Biden und seine Vize Kamala Harris, die bei der Präsidentenwahl am 5. November für die Demokraten gegen Trump antritt, reisten daraufhin mehrfach in die zerstörte Region im Südosten der USA. Biden hatte vor rund anderthalb Jahren wegen des Schuldenstreits im US-Kongress eine geplante Reise nach Papua-Neuguinea und Australien abgesagt.
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