9-Euro-Ticket
Söder: Bayern wird im Bundesrat zustimmen
20. Mai 2022, 10:30 Uhr aktualisiert am 20. Mai 2022, 13:30 Uhr
Nach wiederholten Drohungen mit einem Nein im Bundesrat wird Bayern dem 9-Euro-Monatsticket nun doch zustimmen.
"Das 9-€-Ticket kann kommen. Bayern wird im Bundesrat zustimmen, nachdem der Bund bei der finanziellen Unterstützung der Kommunen nachgebessert hat", schrieb Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag auf Twitter. Er fügte hinzu: "Klar ist aber: Wichtig sind dauerhaft attraktive Angebote, damit Menschen auf ÖPNV umsteigen. Das Ticket darf kein Strohfeuer sein." Wie die finanzielle Nachbesserung aussieht, schrieb Söder zunächst allerdings nicht.
Es ist die letzte politische Hürde für die 9-Euro-Monatstickets für Busse und Bahnen im Sommer: Der Bundesrat kann am Freitag den Weg dafür frei machen, dass die Sonderaktion pünktlich zum 1. Juni starten kann. Die Länderkammer entscheidet abschließend über die Finanzierung. Nach dem am Vorabend vom Bundestag beschlossenen Gesetz soll der Bund unter anderem 2,5 Milliarden Euro zum Ausgleich von Einnahmeausfällen bereitstellen.
Länder fordern mehr Geld für ÖPNV
Von den Ländern hatte es mehrfach Forderungen nach generell mehr Geld für den Personennahverkehr gegeben. Stimmt der Bundesrat zu, startet der Verkauf bereits an diesem Montag. Die Sondertickets sollen im Juni, Juli und August bundesweit Fahrten im Nah- und Regionalverkehr ermöglichen - für je 9 Euro im Monat, also viel günstiger als normale Monatskarten.
Erst vor wenigen Tagen hatte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) noch einmal mit einem Nein im Bundesrat gedroht. "Wenn der Bund glaubt, er könne sich auf dem Rücken der Länder für ein dreimonatiges Trostpflaster beklatschen lassen und andere sollen dafür die Rechnung zahlen, dann hat er sich gewaltig getäuscht", kritisierte er. "Unter den aktuellen Bedingungen sehe ich nicht, dass Bayern dem Gesetz im Bundesrat zustimmen kann", warnte er.