Kötztinger Zeitung

Das Herz der Kracun-Brüder schlägt für beide Clubs


Alexander und Christopher Kracun spielen heute mit dem FC Nürnberg in der Junioren-Bundesliga. Ihre fußballerische Ausbildung haben sie unter anderem beim 1. FC Bad Kötzting erhalten. Foto: Dirk Meier

Alexander und Christopher Kracun spielen heute mit dem FC Nürnberg in der Junioren-Bundesliga. Ihre fußballerische Ausbildung haben sie unter anderem beim 1. FC Bad Kötzting erhalten. Foto: Dirk Meier

Von Redaktion idowa

Bad Kötzting. Der Countdown für das sportliche Großereignis in Bad Kötzting läuft: Am Dienstag, 17. Mai, tritt der 1. FC Nürnberg im Stadion am Roten Steg gegen die Rot-Blauen aus der Pfingstrittstadt an. Mit beiden Vereinen ist der Name Kracun verbunden. Christopher und Alexander Kracun, die Söhne des langjährigen Landesliga-Spielers Alexander Kracun, haben in Bad Kötzting ihre fußballerische Grundausbildung erhalten und spielen nun in den höchsten deutschen Nachwuchsklassen für den 1. FC Nürnberg.

Um den jungen Nachwuchstalenten die bestmögliche Ausbildung zuteil werden zu lassen, ist die Familie Kracun vor einigen Jahren von Bad Kötzting nach Katzwang bei Nürnberg umgezogen, wohnt dort in einem Reihenhaus. "Die Buben sollten nicht im Internat am Falznerweiher wohnen, auch wenn dort alles optimal ist. Aber die familiäre Atmosphäre hätte beiden dort gefehlt", erklärt Vater Alexander "Sandy" Kracun.

Christopher spielt sehr erfolgreich in der U19-Bundesliga für den Club und hat große Ziele. Denn im vergangenen Jahr erschien sein Name auf der Scouting-Liste von Real Madrid (wir berichteten). Christopher selbst fand die Meldung in der spanischen Sportzeitung ,Marca', die von einem unmittelbar bevorstehenden Wechsel Kracuns in die Jugendabteilung des spanischen Rekordmeisters berichtete. Christopher zeigte sich damals erstaunt: "Mit mir hat niemand gesprochen."
Nachgefragt haben wir bei einem bekannten deutschen Scout, Thomas Kost (41) aus Hof, der für Arsenal London in Europa unterwegs ist. Der ehemalige Bayernliga-Trainer der SpVgg Bayern Hof und Ex-Profi (SpVgg Greuther Fürth und in Griechenland) wohnt jetzt in Berlin. Kost scoutet für den Verein aus der Premier League in Österreich, der Schweiz, in Bayern und in Ostdeutschland. Auf die Frage, ob da etwas dran sein kann, sagt Kost: "Ganz klar: Das kann möglich sein." Wie es denn zu dieser Meldung kommt, ohne das der Spieler bis jetzt offiziell etwas davon weiß? "Auch das ist nicht ungewöhnlich. Es gibt Scouts, die erzählen ihre jüngsten Sichtungen Journalisten, die diese dann veröffentlichen. In Spanien ist das nicht unüblich. Der Spieler steht somit im Fokus des Beobachters, wird aber erst informiert, wenn die Sache von Vereinsseite aus akut wird. Das heißt im Klartext: Der Spieler wird erst informiert, wenn konkretes Interesse des Vereins vorliegt. Dann wird ihm auch gleich ein Angebot unterbreitet."

Christopher Kracun ist 1993 in Starnberg geboren. Die Familie Kracun zog in den Bayerischen Wald nach Bad Kötzting, wo Christopher beim 1. FC Bad Kötzting mit dem Fußballspielen begann. Dort blieb der Rechtsfuß zunächst, wechselte 2006 im ersten Jahr der C-Junioren zur SpVgg Grün-Weiß Deggendorf. Nach einem Jahr folgte dann der Wechsel ins Nachwuchs-Leistungszentrum zum 1. FC Nürnberg, wo Christopher ein Jahr im Internat wohnte. Im August 2008 zog die Familie Kracun dann nach Nürnberg-Katzwang, weil der jüngere Bruder Alexander (17), ein Torwart, auch zum 1. FC Nürnberg wechselte. Alexander, 1994 geboren, spielte beim 1. FC Bad Kötzting, dann ein Jahr bei der SpVgg Grün-Weiß Deggendorf und ein halbes Jahr bei der SG Quelle Fürth. Seit 2008 spielt auch Alexander beim Club in Nürnberg.

Für Christopher Kracun, der gerade sein Abitur gemacht hat, ist klar: "Ich will unbedingt Fußball-Profi werden", sagt er. Der 18-Jährige lebt für den Sport, verhält sich mit Ernährung und Einstellung profihaft. Acht Mal in der Woche wird trainiert, die Einheiten in der Schule mitgerechnet. In der Familie Kracun dreht sich ohnehin alles um Fußball. Vater Alexander "Sandy" war Landesliga-Spieler, stieg mit dem 1. FC Bad Kötzting 2004 in die Bayernliga auf. Mutter Michaela holt die Söhne täglich vom Training ab und bringt sie hin, ist voll in den Fußball-Alltag eingebunden. Schwester Natalie wohnt in Berlin, wo ihr Freund bei Hertha BSC Berlin einen Trainerjob hat.

Zum Jubiläumsspiel des 1. FC Nürnberg beim 1. FC Bad Kötzting am 17. Mai sagt Alexander Kracun: "Das ist natürlich ein tolles Event für den 1. FC Bad Kötzting. Unsere Familie freut es besonders, dass der Club in den Bayerwald kommt. Für uns ist das auch etwas Besonderes. Wir gratulieren dem FCK zu seinem Jubiläum."