Atzlern/Neukirchen
Hinterhältiger Anschlag eines Tierhassers: Darum musste die kinderliebe Dogge sterben
9. Juni 2015, 9:38 Uhr aktualisiert am 9. Juni 2015, 9:38 Uhr
"Giftköder forderten in Atzlern ein weiteres Hundeleben" beschreibt der Besitzer der dreijährigen Deutschen Dogge "Farah von Gmeinholz". Bei dem Hund mit Stammbaum handelte es sich um ein weibliches Tier mit Begleithundeprüfung. Der enorme Aufwand, um einen Hund wie die Deutsche Dogge Farah ordnungsgemäß zu erziehen, war sehr zeit- und kostenintensiv, aber auch erfolgreich. "Farah" war gehorsam, kinder- und tierlieb sowie Spielgefährte anderer Hunde im Dorf.
Hinterhältige Anschläge von Tierhassern nehmen im Landkreis Cham zu, wie ein ähnlicher Fall in Atzlern in den letzten Wochen bestätigt, bei dem der Hund zwar noch tierärztlich versorgt wurde, dann aber doch der Vergiftung erlag. Meist handelt es sich dabei um Giftköder, welche die Hundehasser auslegen, ohne zu bedenken, dass diese Lockmittel auch in die Hände von Kindern oder in den Schlund anderer Tiere gelangen könnten. Diese Menschen wissen offenbar gar nicht, welch psychische und finanzielle Schäden sie mit ihren schrecklichen Aktionen bei den Betroffenen anrichten können.
Für die Familie Kolbeck aus Atzlern ist dies eine schwere Zeit, diesen Schock über den Verlust ihres Haustieres zu verarbeiten. "Besonders meine beiden Töchter sind untröstlich!" bedauert der Besitzer von "Farah" und ermahnt, dass kein Hund es verdient hat so jämmerlich zu verenden. Der Grund für das Problem dieser Hass-Attacken liegt meist darin, dass beim Gassi gehen nicht auf die erforderliche Entsorgung der Hinterlassenschaft der Vierbeiner geachtet wird. Dabei ist das Sache der Hundebesitzer, die dafür entsprechende Kotbeutel parat haben sollten. Doch diesen Vorwurf kann Kolbeck sich nicht machen, denn er hielt sich immer an die hygienischen Regeln.
Wie jeden Tag ging er auch an diesem Mittwochvormittag zusammen mit seiner jüngsten Tochter und Dogge "Farah" zu seinen Pferden. In unmittelbarer Nähe des Gartentürchens lag dieses gewisse "Etwas", das der Rassehund gefressen hatte. Dies bemerkte der Besitzer zwar, ging aber nichtsahnend zum Füttern seiner Pferde, als ihn das Mädchen nach einer Viertelstunde mit einer beunruhigenden Entdeckung konfrontierte: "Papa, Farah schäumt aus dem Mund!". Sie eilten gemeinsam zurück in den Garten, wo Paul Kolbeck ins Haus lief und per Telefon den Tierarzt verständigte. Als der Vater zurückkam, lag Dogge "Farah" nach kurzem Todeskampf im Rasen. Für sie gab es keine Rettung mehr und starb qualvoll vor den Augen der kleinen Tochter.
Innere Organe auf kurze Zeit radikal beschädigt
Dieses Gift - was immer es auch war - muss sehr gefährlich gewesen sein, denn der Hund schäumte extrem stark aus dem Maul, konnte sogar seinen Kot nicht mehr halten. Hier wurden wohl die inneren Organe auf kürzeste Zeit so radikal beschädigt, dass jede Hilfe zu spät kam. Als Todesursache wurde eine Vergiftung diagnostiziert, wobei die Substanz toxikologisch nicht ermittelt wurde
Zeugen gesucht
Kolbeck erstattete Anzeige gegen Unbekannt und hat auf Hinweise unter der Telefonnummer 09947/902923 eine Belohnung ausgesetzt.