Landgericht Deggendorf

Messerattacke: Anklage lautet auf versuchten Mord


Die Angeklagte mit Verteidiger Ronny Raith.

Die Angeklagte mit Verteidiger Ronny Raith.

Von Redaktion idowa

Versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Das wirft die Staatsanwaltschaft Deggendorf der 32-Jährigen vor. Mit einem Küchenmesser versuchte sie auf ihren Partner einzustechen. Wir berichten vom Prozess.

15.05 Uhr: "Sie wäre nicht fähig, irgendjemandem ernsthaft etwas anzutun, im Leben nicht", sagte die Mutter der Angeklagten am Nachmittag aus. Sie habe jedoch sehr wohl eine Wesensänderung bei ihrer Tochter in den letzten Jahren feststellen können. Diese sei an sich "eine frohe, aufgeweckte und wissbegierige Person".

Es habe gedauert, bis man die psychischen Probleme bei ihr mitbekommen habe. Anfangs habe sich die Angeklagte immer mehr für Gott begeistert und damit beschäftigt. "Dann kam plötzlich der Teufel ins Spiel", den die 32-Jährige, die sich als "Wiedergeburt von Maria-Magdalena" sah, zu bekämpfen versucht habe.

Neben der Mutter wurden auch der attackierte Ex-Freund und mehrere Polizeibeamte befragt. Nächster Verhandlungstag ist der Donnerstag, 28. Mai.

Hier geht's zum Prozessauftaktbericht: "Habe angenommen, er sei unverwundbar"

12.58 Uhr: In der Anklageschrift heißt es zum Zustand der Frau: "Die Beschuldigte leidet an einer paranoiden Schizophrenie bei bestehender Opiatabhängigkeit und sieht sich wahnbedingt überdauernd zur Tötung von Personen berufen."

Und weiter: "Die Gesamtwürdigung der Beschuldigten und ihrer Taten ergibt, dass von ihr infolge ihres Zustandes erhebliche rechtswidrige Taten zu erwarten sind und sie deshalb für die Allgemeinheit gefährlich ist."

Die Angeklagte war bereit, Angaben zur Tat im November vergangenen Jahres zu machen. Es sei nie ihr Ziel gewesen, den Partner umzubringen. Sie habe lediglich versucht, ihre Vermutung zu beweisen, dass er der Teufel sei, ihn versucht, zu triezen. "Ich wollte, dass er reagiert und dass er Kräfte freisetzt. Dass er irgendwas macht, was der Teufel halt macht", so die Angeklagte.

An seiner Angst aber habe sie gemerkt: "Ich muss falsch liegen." Heute sei ihr das peinlich, so die Frau.