Partei wollte sich volkstümlich zeigen

So wurde in Miltach der 1. Mai im "Dritten Reich" gefeiert

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 hatte sich die die Partei bald politisch und gesellschaftlich etabliert. Ein Beispiel sind hierfür die beiden historischen Fotos aus dem Jahr 1935.


Die neuen Machthaber wollten in Miltach den Bürgern zeigen und demonstrieren, wie volkstümlich das neue Regime sei.

Die neuen Machthaber wollten in Miltach den Bürgern zeigen und demonstrieren, wie volkstümlich das neue Regime sei.

Von Erwin Vogl

Der 1. Mai war auf ausdrücklichen Wunsch des Führers zum Nationalfeiertag erklärt worden - "ein Fest der Freude". Die neuen Machthaber wollten in Miltach den Bürgern zeigen und demonstrieren, wie volkstümlich das neue Regime sei. Organisiert hatte die Veranstaltung vermutlich die Sturmstaffel (SA). Anscheinend ließen sich die Dorfbewohner dafür begeistern, wie der starke Andrang von Frauen, Männern und Kinder beweist. Als Mitwirkende zeigten die Mitglieder des "Heimat- und Volkstrachtenvereins" den "Schustertanz", ein Schautanz. Die Frauen der Tanzgruppe tragen als Kopfschmuck über den Rücken reichende schwarze Bänder. Die Männer weitkrempige Hüte und lange Lederstiefel. Das Wohnhaus der Familie Kern, das "Baderhaus (links) und das noch unverputzte Schmuckerhaus (gebaut 1934, abgebrochen 2005) sind mit Girlanden und Kränzen aus Tannenzweigen geschmückt. Die SA-Mitglieder stehen am linken Bildrand, erkennbar an der Uniform und den hohen Mützen. Der Maibaum auf dem jetzigen St. Martinsplatz ist bereits aufgerichtet.

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