Autokratzerserie

Über 150 Fälle im Bayerischen Wald: Polizei nimmt Autokratzer nach zehn Jahren fest


Der Tatverdächtige ritzte gewaltsam erhebliche Kratzer in die beschädigten Fahrzeuge.

Der Tatverdächtige ritzte gewaltsam erhebliche Kratzer in die beschädigten Fahrzeuge.

Von Redaktion Bad Kötzting

Der lange Atem der Bad Kötztinger Polizei und die damit verbundene intensive Ermittlungsarbeit haben sich am vergangenen Wochenende ausgezahlt: Nachdem viele Fahrzeuge im Bereich Lam und Lohberg verkratzt wurden, konnten die Ermittler am vergangenen Samstag eine tatverdächtige Person festnehmen. Der Mann steht im Verdacht, über einen Zeitraum von knapp zehn Jahren über 150 Autos beschädigt zu haben.

Gerade in den letzten Monaten kam es erneut zu einer Häufung von Fällen mutwillig zerkratzter Autos in den Gemeindebereichen Lam und Lohberg. Die meisten davon hatten gemein, dass die betroffenen Fahrzeuge zur jeweiligen Tatzeit auf bekannten Wanderparkplätzen in der Osser-Region abgestellt waren.

Das jeweilige Kratzerbild ließ dabei vermuten, dass zwischen den Taten sowohl ein Zusammenhang hinsichtlich des Verursachers als auch hinsichtlich der bei der Polizei Bad Kötzting über knapp zehn Jahre bekannt gewordenen Sachbeschädigungsdelikte bestehen könnte.

Jeder Fall wurde akribisch untersucht

Im Anfangsstadium der Ermittlungen sei es zunächst schwierig gewesen, einen Tatverdacht gegen eine konkrete Person zu erheben oder einzelne Fälle zusammenzuführen: Oftmals lagen zwischen mehreren Taten immer wieder längerfristige Unterbrechungen, in welcher sich der mutmaßliche Täter offensichtlich zurückzog und nicht mehr auffällig wurde. Weiterhin ereigneten sich die Taten an unterschiedlichen Tatorten, jedoch konzentriert auf den vorgenannten Bereich.

Die Ermittler werteten das Spuren- und Kratzerbild aus, um entsprechende Zusammenhänge bilden zu können. Final wurden durch die Polizei Bad Kötzting technische Maßnahmen und Überwachungsmaßnahmen mit viel Personal initiiert. Diese mündeten letztendlich in der Festnahme eines 51-jährigen Tatverdächtigen aus dem Landkreis Cham am vergangenen Samstag. Der Mann konnte auf frischer Tat überführt werden. Bei der Person wurde ein mutmaßliches Tatwerkzeug aufgefunden und sichergestellt.

Gesamtsachschaden im mittleren sechsstelligen Bereich

Durch die gewaltsamen Beschädigungen wurde in mehr als 150 Fällen ein schätzungsweiser Gesamtsachschaden im knappen mittleren sechsstelligen Bereich verursacht. Erklären lässt sich dieser mit den jeweils ausgeprägten, augenscheinlich tiefen Kratzern, welche insbesondere in die Heck- und Frontpartien der betroffenen Fahrzeuge eingeritzt wurden.

Nach den erfolgten polizeilichen Maßnahmen konnte der Tatverdächtige wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Diesen erwartet nun ein Ermittlungsverfahren wegen vorsätzlicher Sachbeschädigung.

Weiterhin ergaben sich Anhaltspunkte, dass durch den Tatverdächtigen am Festnahmetag ebenfalls ein weiteres Auto, diesmal in Bad Kötzting, verkratzt worden sein könnte. Das bislang unbekannte Auto müsste um die Mittagszeit im Bereich Ludwigstraße auf den Parkplätzen entlang des Flusses Regen abgestellt gewesen sein. Mögliche Geschädigte werden daher gebeten, sich mit der Polizei Bad Kötzting unter Tel. 09941/94310 in Verbindung zu setzen.